- Title: Anschlag vom Breitscheidplatz noch sehr präsent
- Date: 19th December 2019
- Summary: REUTERS, BERLIN, 19.12.2019 DURCHFAHRTSPERREN, ZWEI EINSTELLUNGEN MENSCHEN STEHEN VOR TRAUERKERZEN TRAUERKERZE MENSCHEN VOR TRAUERKERZEN, ZWEI EINSTELLUNGEN BLUMEN UND KERZEN O-TON MUTTER EINES OPFERS, SIGRID RHEINSBERG ("Es ist unsere Tochter, die hiergeblieben ist. Und wissen Sie, es vergeht kein Tag, wo ich daran denke. Und für mich gibt's kein Weihnachten mehr, in dem Sinne, seit drei Jahren. Ich habe heute versucht, hier auf dem Weihnachtsmarkt ein bisschen Freude dran zu finden. Aber es geht nicht so. Man kann nicht abschalten. Und ich glaube auch meine Kinder, wir haben noch drei Kinder, und eine von den vielen ist nun hiergeblieben und wir treffen uns jedes Jahr am 19. hier. Und ich glaube, davon werden wir nicht abkommen.") BLUMEN UND KERZEN O-TON MUTTER EINES OPFERS, SIGRID RHEINSBERG ("Es sind nicht alle, die betroffen sind. Aber es kann nur einer das nicht gut finden, der betroffen wurde. Für die anderen, die nicht betroffen sind, bin ich der Meinung, geht der Alltag weiter. Und da denkt vielleicht auch jeder: Warum stehen die schon wieder da und gedenken? Aber es ist ein Unterschied, und ich freue mich, wenn die anderen weiter hierher gehen, und auch der Weihnachtsmarkt braucht deswegen nicht geschlossen werden. Das kann alles weitergehen, aber für uns eben nicht in dem Sinne, wie es früher war.") TRAUERKERZE FÜR DORIT KREBS, TOCHTER VON SIGRID RHEINSBERG O-TON MUTTER EINES OPFERS, SIGRID RHEINSBERG ("Im Augenblick ist für mich Wut mehr das Wort, weil ich immer wieder feststelle, dass nicht das von unserer Regierung gemacht wird, was uns versprochen wurde. Das eine Aufklärung kommt bis aufs kleinste Detail. Und ich immer wieder feststelle, wenn der Ausschuss tagt, dass getäuscht wird, dass uns nicht die Wahrheit gesagt wird, dass keiner mehr nach drei Jahren vielleicht weiß, wie es wirklich war. Und dann kann das nicht kommen, was Frau Merkel zu uns gesagt hat. Und das macht mich sehr traurig und wütend.") SCWENK ÜBER BRONZESTREIFEN, DER AN DEN ANSCHLAG ERINNERN SOLL BESUCHER AUF DEM WEIHNACHTSMARKT, ZWEI EINSTELLUNGEN SCHILD "GEBRANNTE MANDELN" ZWEI FRAUEN ESSEN BRATWURST, ZWEI EINSTELLUNGEN SCHILD "GLÜHWEINSCHÄNKE" MENSCHEN TRINKEN GLÜHWEIN O-TON WEIHNACHTSMARKTBESUCHERIN FRAU KAISER ("Weil wir drei Tage vorher hier waren, genau an der Stelle, wo der Lkw reingefahren ist. Da habe ich gedacht: Das kann nicht wahr sein, wir haben Mutzenmandeln gegessen. Drei Tage später wären wir zwei, mein Mann und ich, nicht mehr hier gewesen, denn er hätte uns voll erwischt. Wir haben so einen Schrecken gekriegt im Fernsehen, wir waren total versteift. Und immer wieder zieht es jetzt wie so ein Magnet - man muss hier kurz gewesen sein. Alles andere ist momentan so ein Blickfeld. Ja, dass berührt mich sehr, dass wir zwei, Gott sei Dank, noch hier sind.") DURCHFAHRTSPERREN, DIVERSE EINSTELLUNGEN TOTALE GEDÄCHTNISKIRCHE
- Embargoed: 2nd January 2020 16:02
- Keywords: Besucher Breitscheidplatz Sicherheit Weihnachtsmarkt
- Location: BERLIN
- City: BERLIN
- Country: Germany
- Topics: Disaster/Accidents
- Reuters ID: LVA001BAN48R7
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text: Zahlreiche Menschen haben sich am Donnerstag zum dritten Gedenktag des Anschlages auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin versammelt. Neben Angehörigen der Opfer kamen auch Menschen die dem Anschlag am 19. Dezember 2016 entkommen waren. Drei Jahre nachdem der Attentäter Anis Amri mit einem Lkw über den Markt gerast war, ist die Betroffenheit immer noch groß.
"Es ist unsere Tochter, die hiergeblieben ist. Und wissen Sie, es vergeht kein Tag, wo ich daran denke. Und für mich gibt's kein Weihnachten mehr, in dem Sinne, seit drei Jahren. Ich habe heute versucht, hier auf dem Weihnachtsmarkt ein bisschen Freude dran zu finden. Aber es geht nicht so. Man kann nicht abschalten. Und ich glaube auch meine Kinder, wir haben noch drei Kinder, und eine von den vielen ist nun hiergeblieben und wir treffen uns jedes Jahr am 19. hier. Und ich glaube, davon werden wir nicht abkommen", sagte Sigrid Rheinsberg Reuters TV.
Der Tunesier Anis Amri war am 19. Dezember 2016 mit einem gekaperten Lkw in den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz gerast und hatte dabei elf Menschen getötet, zahlreiche weitere wurden teils schwer verletzt. Zuvor hatte er den polnischen Fahrer des Lkw erschossen. Schon Monate zuvor war Amri von deutschen Sicherheitsbehörden als gefährlich eingestuft und zwischenzeitlich inhaftiert worden. Amri, der sich der Extremistengruppe Islamischer Staat angeschlossen hatte, wurde wenige Tage nach dem Anschlag in Mailand bei einer Polizeikontrolle erschossen. - Copyright Holder: REUTERS
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