- Title: Künstler leiden unter Einschränkungen durch Corona
- Date: 14th March 2020
- Summary: REUTERS, BERLIN, 14.03.2020 HÄUSERFASSADE PROGRAMM DES "PRIVATCLUB" NORBERT JACKSCHENTIES, INHABER "PRIVATCLUB", TRINKT KAFFEE, ZWEI EINSTELLUNGEN O-TON NORBERT JACKSCHENTIES, INHABER "PRIVATCLUB" ("Das ist mein Leben, das ist mein Baby. Ich habe mir das alles ausgedacht. Ich habe das gebaut. Ich habe es gepflegt. Die Leute, die hier arbeiten, das ist - wir sind eher ein kleines Team von 20 Leuten. Das ist halt auch wie meine Familie. Das sind auch alles Leute, die den Laden lieben, auch an dem Laden hängen. Wir hatten gestern auch ein Personaltreffen wegen der Schließung, und ich habe dann halt 20 Leute vor mir sitzen sehen mit traurigen Gesichtern, Angst. also, das ist ganz schwer.") SPIRITUOSEN O-TON NORBERT JACKSCHENTIES, INHABER "PRIVATCLUB" ("Es ist auch gerade das totale Chaos, das Herbst-Booking zu bewältigen. Ich mache das, obwohl ich noch gar nicht weiß, ob ich existiere. Ich kann nur hoffen. Aber das Problem ist, wenn das Geld in zwei Monaten alle ist und dann der ganze Sommer noch schlechter läuft vielleicht als die Jahre davor, dann ist die Insolvenz so sicher wie das Amen in der Kirche. Das schaffe ich nicht. Ohne Hilfe schaffe ich das nicht.") NIKOLAI TOMÃS, "POEMS FOR LAILA", SINGT, DIVERSE EINSTELLUNGEN O-TON NIKOLAI TOMÃS, "POEMS FOR LAILA" ("Jetzt gibt es keine Konzerte mehr, wie es scheint, auch die nächsten Monate nicht mehr. Ich will nicht klagen, ich meine, wir leben noch immer in der Ersten Welt. Ich denke, dass wir nicht verhungern werden, wie auch meine Frau sagt und auch meine Kinder. Wir werden sehen, dass wir uns da irgendwie durchbeißen, uns wirklich durchkämpfen müssen.") DISKOKUGEL MIT FAHRT IN UNSCHÄRFE O-TON NIKOLAI TOMÃS, "POEMS FOR LAILA" ("Es wird seine Spuren hinterlassen. Da bin ich mir sicher. Auch musikalisch. Die Welt braucht Musik. Und zwar ständig. Und die Welt braucht auch, finde ich, Konzerte, und zwar ständig. Musik ist das einzige, finde ich, was das Böse in der Welt noch einigermaßen im Zaum halten kann. Insofern müssen wir weitermachen.") JACKSCHENTIES GEHT DURCH EINEN DUNKLEN GANG NACH DRAUSSEN PATRICIA PARISI, INHABERIN DER VERANSTALTUNGSAGENTUR "ZK BERLIN KULTURBÃœRO", DIVERSE EINSTELLUNGEN O-TON PATRICIA PARISI, INHABERIN DER VERANSTALTUNGSAGENTUR "ZK BERLIN KULTURBÃœRO" ("Jetzt ist das große Fragezeichen, was wird geschehen? Weil, wir sind ja darauf angewiesen, Konzerteinnahmen sind unsere Haupteinnahmequelle, und die fällt jetzt erst mal weg auf unbegrenzte Zeit oder ungewisse Zeit. Und das ist dann natürlich schon ganz schön beängstigend. Und wir müssen jetzt gucken und hoffen, dass wir da auch in diese ganzen finanziellen Liquiditätsfonds, die angepriesen werden, da reinrutschen und so halt uns über Wasser halten können, was sonst nicht gewährleistet ist.") PARISI, ZWEI EINSTELLUNGEN O-TON PATRICIA PARISI, INHABERIN DER VERANSTALTUNGSAGENTUR "ZK BERLIN KULTURBÃœRO" ("Die meisten Künstler, mit denen wir zusammenarbeiten, mit denen sind wir jetzt im Gespräch und suchen neue Termine. Die Clubs sind da natürlich auch sofort dabei und suchen. Wir gehen jetzt alle davon aus, dass es jetzt wirklich in naher Zukunft weitergeht.") GESCHLOSSENE CLUBS AUF DEM RAW-GELÄNDE REUTERS, BERLIN, 13.03.2020 SCHILD "COLUMBIA-THEATER PASST AUF EUCH AUF - BIS BALD!" RANFAHRT AUF SCHILD MIT INFOS ÃœBER EIN ABGESAGTES KONZERT DER "TEENS"
- Embargoed: 28th March 2020 16:26
- Keywords: Berlin Bühnen Clubs Corona Poems for Laila Schließung
- Location: BERLIN
- City: BERLIN
- Country: Germany
- Topics: Health/Medicine
- Reuters ID: LVA001C50VFIR
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text: Wenn Norbert Jackschenties an seine aktuelle Situation und an die Zukunft denkt, stehen ihm die Tränen in den Augen. Der Betreiber des "Privatclub" in Berlin ist betroffen von den Corona-bedingten Clubschließungen, die Berlin am Freitag angeordnet hat. "Das ist mein Leben, das ist mein Baby. Ich habe mir das alles ausgedacht. Ich habe das gebaut. Ich habe es gepflegt. Die Leute, die hier arbeiten, das ist - wir sind eher ein kleines Team von 20 Leuten. Das ist halt auch wie meine Familie", sagt er. Jackschenties fühlt sich verantwortlich für die Leute, die für den Club arbeiten und denen die Location genauso am Herzen liegt wie ihm selbst. Wie lange er hier noch Chef sein und seine Leute bezahlen kann, weiß er nicht. "Das Problem ist, wenn das Geld in zwei Monaten alle ist und dann der ganze Sommer noch schlechter läuft vielleicht als die Jahre davor, dann ist die Insolvenz so sicher wie das Amen in der Kirche. Das schaffe ich nicht. Ohne Hilfe schaffe ich das nicht."
Auf eben diese Hilfen hofft auch Konzertveranstalterin Patricia Parisi. "Wir müssen jetzt gucken und hoffen, dass wir da auch in diese ganzen finanziellen Liquiditätsfonds, die angepriesen werden, da reinrutschen und so halt uns über Wasser halten können, was sonst nicht gewährleistet ist", sagt sie. Den Kopf in den Sand stecken will sie aber nicht. "Wir gehen jetzt alle davon aus, dass es jetzt wirklich in naher Zukunft weitergeht." Sie sei schon im Gespräch mit Clubs und Künstlern. Einer davon ist Nikolai Tomás. Er spielt in dem Folk-Pop-Duo "Poems for Laila" und wäre sonst im "Pivatclub" aufgetreten. Doch vorerst gibt es für ihn keine Konzerte. Weder im "Pivatclub" noch sonstwo. Er will sich nicht unterkriegen lassen. "Ich denke, dass wir nicht verhungern werden, wie auch meine Frau sagt und auch meine Kinder. Wir werden sehen, dass wir uns da irgendwie durchbeißen, uns wirklich durchkämpfen müssen."
Dennoch, das alles werde Spuren hinterlassen. Und es werde ihn beflügeln, neue Songs zu schreiben. Darin sieht er sein Vermächtnis, denn Musik sei eine unglaubliche Macht. "Musik ist das einzige, finde ich, was das Böse in der Welt noch einigermaßen im Zaum halten kann. Insofern müssen wir weitermachen." - Copyright Holder: REUTERS
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