- Title: Bundesinstitut sieht bis Herbst keine Medikamentenengpässe
- Date: 9th March 2020
- Summary: REUTERS, BERLIN, 09.03.2020 ANKUNFT BUNDESFORSCHUNGSMINISTERIN ANJA KARLICZEK UND BUNDESGESUNDHEITSMINISTER JENS SPAHN (BEIDE CDU), BEIDE SETZEN SICH HIN, MIT RANFAHRT TOTALE, KLAUS CICHUTEK, PRÄSIDENT DES PAUL-EHRLICH-INSTITUTS, SETZT SICH HIN, NEBEN SPAHN UND KARLICZEK SITZEN SUSANNE HEROLD, PROFESSUR FÜR INFEKTIONSKRANKHEITEN DER LUNGE AN DER JUSTUS-LIEBIG-UNIVERSITÄT GIEßEN, SOWIE KARL BROICH, PRÄSIDENT DES BUNDESINSTITUTS FÜR ARZNEIMITTEL UND MEDIZINPRODUKTE, AUF DEM PODIUM TOTALE, JOURNALISTEN KARLICZEK REDEND, ZWEI EINSTELLUNGEN KARLICZEK REDEND UND SCHWENK AUF JOURNALISTEN O-TON BUNDESFORSCHUNGSMINISTERIN ANJA KARLICZEK (CDU) ("Als Erstes wollen wir Forscherinnen und Forscher in die Lage versetzen, das Virus noch besser zu verstehen. Wir haben ja noch nicht so lange die Möglichkeit, genau dieses Virus in Augenschein zu nehmen. Das Zweite ist, dass es darum geht, Medikamente für die Behandlung von Erkrankten zu entwickeln. Und das Dritte ist, dass die Entwicklung eines Impfstoffes natürlich mit aller Intensität vorangetrieben werden muss.") FOTOGRAFIN, NAHE VON DER SEITE O-TON BUNDESFORSCHUNGSMINISTERIN ANJA KARLICZEK (CDU) ("Auch beim Impfstoff sind leider keine schnellen Erfolge garantiert. Selbst wenn ein neuer Impfstoff entwickelt worden ist, das ist das eine. Aber dann geht es weiter, er muss klinisch geprüft werden, und er muss auf seine Wirksamkeit getestet werden. Und das sind Punkte, die dauern, das braucht Zeit.") JOURNALISTEN SITZEND, SEITLICH SPAHN REDEND, SEITLICH MIT SCHWENK AUF JOURNALISTEN O-TON BUNDESGESUNDHEITSMINISTER JENS SPAHN (CDU) ("Weil unser Gesundheitssystem nur dann gut damit umgehen kann, insbesondere in den Behandlungsbedarfen intensiv oder in den Krankenhäusern, wenn es sich über eine längere Zeit streckt. Aber dieses Verlangsamen und dieses Zeit Gewinnen ist eben auch wichtig für die Forschung.") TOTALE, JOURNALISTEN O-TON BUNDESGESUNDHEITSMINISTER JENS SPAHN (CDU) ("Und die Frage, sollten wir in diesem Umfang ökonomisch in unseren Lieferketten abhängig sein von einem einzigen Land auf der Welt, nämlich von China, die stellt sich ja dringender denn je in dieser Lage, mit Blick gerade auch auf Arzneimittelversorgung. Meine Antwort ist: Nein, sollten wir nicht. Das heißt dann aber eben auch entsprechend, gerade mit Blick auf die Stärkung Europa als Standort.") JOURNALISTEN HÖREN ZU O-TON KARL BROICH, PRÄSIDENT DES BUNDESINSTITUTS FÜR ARZNEIMITTEL UND MEDIZINPRODUKTE ("Dem haben wir uns seit Jahren ja auch intensiv schon gewidmet, dass wir mit diesen Monopol-Bildungen umgehen können, dass wir da Ausweich-Strategien auch benötigen. Und von daher war es für uns eben zum Beispiel sehr schnell klar, dass Arzneimittelherstellung im Bereich Hubei, die jetzt zum Erliegen gekommen ist, für uns in Deutschland und Europa im Grunde markttechnisch überhaupt keine Bedeutung hat. Also von daher kann ich Ihnen heute sagen, aktuell haben wir keine Hinweise darauf, dass wir in gravierendere Lieferengpass-Probleme hineinlaufen werden. Das gilt natürlich alles unter dem Vorbehalt, dass eben wir die Erkrankung hier eben auch jetzt verlangsamen können, dass der Bedarf nicht ganz plötzlich abrupt ansteigt.") FILMENDE KAMERALEUTE TOTALE, PODIUM MIT SPAHN, KARLICZEK, BROICH, CICHUTEK, HEROLD SOWIE ROLF HILGENFELD, DIREKTOR DES INSTITUTS FÜR BIOCHEMIE DER UNIVERSITÄT LÜBECK O-TON KARL BROICH, PRÄSIDENT DES BUNDESINSTITUTS FÜR ARZNEIMITTEL UND MEDIZINPRODUKTE ("Engpässe haben wir jetzt auch immer wieder bei den Medizinprodukten gesehen. Auch da haben wir jetzt zwar in Deutschland und Europa keine direkte Zulassung, aber in bestimmten Krisensituationen, in Engpass-Situationen haben wir die Möglichkeit, über Sonder-Zulassungen dann eben auch zum Beispiel chirurgische Masken zuzulassen.") NAHE, FINGER TIPPEN AUFLAPTOP CICHUTEK REDEND, ZWEI EINSTELLUNGEN O-TON KLAUS CICHUTEK, PRÄSIDENT DES PAUL-EHRLICH-INSTITUTS ("Da ist es so, dass wir zumindest in Aussicht genommen haben, dass vielleicht schon im nächsten Jahr - vorausgesetzt, dass die jetzigen, klinischen Prüfungen der Phase eins ergeben, dass der Impfstoff immunogen ist, also eine spezifische Immunantwort hervorrufen kann, dass er verträglich ist und dass es keine größeren Sicherheitsprobleme gibt - damit rechnen können, dass vielleicht größere Phase-Zwei- oder Phase-Drei-Prüfungen anlaufen könnten.") TOTALE, JOURNALISTEN SITZEND UND PODIUM
- Embargoed: 23rd March 2020 16:08
- Keywords: Arzneien Coronavirus Epidemie Foschung Impfstoff Krankheit Medikamente Virologen Wirkstoffe
- Location: BERLIN
- City: BERLIN
- Country: Germany
- Topics: Health/Medicine
- Reuters ID: LVA001C4BZMMR
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text: Der Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte, Karl Broich, sieht keine Lieferengpässe für Medikamente in Deutschland bis zum Herbst. "Für uns war es sehr schnell klar, dass die Arzneimittelproduktion im Bereich Hubei, die jetzt zum Erliegen gekommen ist, für uns in Deutschland und Europa markttechnisch überhaupt keine Bedeutung spielt", sagte Broich am Montag in Berlin mit Blick auf den Ausbruch des Coronavirus in der chinesischen Provinz Hubei. "Aktuell haben wir keine Hinweise darauf, dass wir in gravierendere Lieferengpass-Probleme hineinlaufen werden. Bis zum Herbst sind wir guter Dinge", fügte er hinzu.
Hintergrund ist die Debatte, dass der Coronavirus-Ausbruch in China weltweit die Lieferketten für medizinische Grundstoffe zum Erliegen bringen könnte. Man habe aber die Information, dass die Produktion in China wieder angelaufen sei, sagte Broich. Allerdings knüpfte er die Analyse an die Bedingung, dass sich das Coronavirus nicht abrupt in Deutschland ausbreite und nicht plötzlich in großem Maße Antibiotika benötigt würden. Gesundheitsminister Jens Spahn kritisierte am Montag erneut eine zu große Abhängigkeit von Medizin-Grundstoffen aus China.
Noch im März wird in den USA nach Angaben des Präsidenten des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, die erste klinische Testphase für ein Coronavirus-Medikament starten. Ein Mittel könnte in einigen Monaten zur Verfügung stehen. Bis es einen Impfstoff gebe, dauere es aber bis 2021, sagte Cichutek. "Da ist es so, dass wir zumindest in Aussicht genommen haben, dass vielleicht schon im nächsten Jahr - vorausgesetzt, dass die jetzigen, klinischen Prüfungen der Phase eins ergeben, dass der Impfstoff immunogen ist, also eine spezifische Immunantwort hervorrufen kann, dass er verträglich ist und dass es keine größeren Sicherheitsprobleme gibt - damit rechnen können, dass vielleicht größere Phase-Zwei- oder Phase-Drei-Prüfungen anlaufen könnten." Weltweit hätten 35 Forschungs-Plattformen mittlerweile ihre Arbeit auf die Entwicklung eines Medikamentes gegen das Coronavirus umgestellt. - Copyright Holder: REUTERS
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