- Title: Merkel - Brauchen Zeit für Vorbereitung auf große Coronavirus-Welle
- Date: 9th March 2020
- Summary: REUTERS, BERLIN, 09.03.2020 BUNDESKANZLERIN ANGELA MERKEL (CDU) KOMMT VOR DEM HAUS DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT AN UND WIRD VON DEMONSTRANTEN, DIE FÜR EINE AUFNAHME VON FLÜCHTLINGEN SIND, ANGESCHRIEN, DIVERSE EINSTELLUNGEN MERKEL UND DER GRIECHISCHE MINISTERPRÄSIDENT KYRIAKOS MITSOTAKIS KOMMEN AN, IM HINTERGRUND RUFENDE DEMONSTRANTEN MERKEL UND KYRIAKOS BEI GRUPPENBILD, DIVERSE EINSTELLUNGEN MERKEL GEHT ZUM REDNERPULT KAMERAMONITOR O-TON BUNDESKANZLERIN ANGELA MERKEL (CDU) ("Mit der Ersthilfe für Asylsuchende, dem Schutz der Außengrenze der Europäischen Union, nimmt das Land eine große Verantwortung für ganz Europa wahr. Und dafür, das will ich hier ausdrücklich noch einmal unterstreichen, verdient es unsere volle Solidarität und unsere volle Unterstützung.") ZUHÖRER APPLAUDIEREN, ZWEI EINSTELLUNGEN O-TON BUNDESKANZLERIN ANGELA MERKEL (CDU) ("Wir können sagen, 2020 ist nicht 2015. Doch niemand sollte deshalb so naiv sein zu glauben, die Themen Flucht und Migration könnten gleichsam per Knopfdruck ein für allemal, wie es oft so schön heißt, gelöst werden. Das ist angesichts so vieler Kriege und Konflikte falsch und irreführend, in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung zumal. Aber sehr wohl, und das können die Bürgerinnen und Bürger auch von uns als Politiker erwarten, sehr wohl können wir es schaffen, Flucht und Migration zu ordnen, zu steuern und zu reduzieren. Und das ist das Ziel der vielen Gespräche, die ich und viele andere seit 2015 und auch aktuell in diesen Tagen wieder führen. Nicht zuletzt wird dem türkischen Präsidenten Erdogan.") HALBTOTALE MERKEL BEI REDE O-TON BUNDESKANZLERIN ANGELA MERKEL (CDU) ("Denn bei allem Verständnis für die große Last, die die Türkei mit der Aufnahme von über 3,5 Millionen syrischen Flüchtlingen und noch sehr viel mehr anderen Flüchtlingen trägt, sie kann kein Verständnis dafür erwarten, wenn sie eigene Probleme auf dem Rücken von Flüchtlingen zu lösen versucht, die dann an der türkisch-griechischen Grenze in einer Sackgasse stranden. Dieses Vorgehen ist inakzeptabel und ich setze mich deshalb mit ganzer Kraft dafür ein, dass das EU-Türkei-Abkommen in eine neue Stufe überführt werden kann.") MERKEL SPRICHT O-TON BUNDESKANZLERIN ANGELA MERKEL (CDU) ("Wir kennen im übrigen die Belastung Griechenlands, die nicht erst in den letzten Tagen begonnen hat, wenn wir an die Inseln denken, und fühlen uns deshalb auch als Deutschland mit dafür verantwortlich, dass neben dem Schutz der Außengrenze Kinder, die krank sind, die besonders verwundbar sind, die unbegleitet sind, die in einer schwierigen Situation sind, Hilfe gegeben werden muss. Das kann Griechenland nicht alleine bewältigen. Und deshalb wird sich Deutschland in einer Koalition der Willigen mit einem angemessenen Anteil auch beteiligen.") APPLAUS O-TON BUNDESKANZLERIN ANGELA MERKEL (CDU) ("Wir alle erleben, wie sich das Virus von China aus über die Welt ausbreitet. Das Virus ist inzwischen auch in unserem Land, und es wird sich auch hier weiter ausbreiten.") MERKEL SPRICHT O-TON BUNDESKANZLERIN ANGELA MERKEL (CDU) ("Fazit: Nichts von dem, was mit Quarantäne und Hygienemaßnahmen zur Unterbrechung der Infektionsketten gemacht wurde und gemacht wird, war und ist vergebens oder sinnlos. Ganz im Gegenteil. Alles davon ist notwendig, und zwar im wahrsten Wortsinne not wendig. Denn wir alle tragen damit dazu bei, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und über einen längeren Zeitraum zu strecken. Das ist das überaus wichtige Ziel all unserer Bemühungen.") MERKEL SPRICHT O-TON BUNDESKANZLERIN ANGELA MERKEL (CDU) ("Denn das bedeutet natürlich, dass es Einbußen gibt, im Wirtschaftlichen tätig sein. Und deshalb haben wir gestern Verordnungsermächtigungen beschlossen bis zum Ende 2021, die dazu dienen, das Kurzarbeitergeld zu ermöglichen und die Hürden für den Bezug des Kurzarbeitergeldes abzusenken.") MERKEL AUF MONITOR O-TON BUNDESKANZLERIN ANGELA MERKEL (CDU) ("Und wir werden die Sozialversicherungsbeiträge durch die Bundesagentur für Arbeit übernehmen. Das ist etwas, was wir in der Finanzkrise gemacht haben und was damals sehr erfolgreich war und was den Unternehmen natürlich ein hohes Maß an Liquidität gibt, wenn sie nicht so agieren können.") MERKEL AUF MONITOR KAMERAS MERKEL VERLÄSST BÜHNE DEMONSTRANTEN AUF STRASSE, DREI EINSTELLUNGEN
- Embargoed: 23rd March 2020 14:50
- Keywords: Coronavirus Flüchtlinge Griechenland Merkel
- Location: BERLIN
- City: BERLIN
- Country: Germany
- Topics: Government/Politics
- Reuters ID: LVA001C4BXIS3
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat einen energischen Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus gefordert und auf eine drohende Infektionswelle in den nächsten Monaten hingewiesen. "Das wirksamste Mittel gegen das Virus ist, seine Ausbreitung zu verlangsamen", sagte Merkel am Montag in Berlin bei einer deutsch-griechischen Wirtschaftskonferenz. Die Kanzlerin, die sich bisher kaum zu der Epidemie geäußert hatte, warnte vor falschen Hoffnungen. Das Virus werde sich weiter auch in Deutschland verbreiten. Aber es gehe darum, das Tempo so weit wie möglich zu drosseln. "Wir erarbeiten uns also wertvolle Zeit."
Diese Zeit brauche man, damit die Wissenschaft an Medikamenten und Impfstoffen forschen könne, sagte Merkel. Die Zeit sei aber auch nötig, damit Staat und Politik dazu beitragen könnten, "den in den nächsten Monaten, vielleicht auch erst im Herbst und im nächsten Winter benötigten zusätzlichen Bedarf an Schutzausrüstung für zusätzliches medizinisches und pflegerisches Personal und für die intensivmedizinische Bettenausstattung in den Krankenhäusern aufzustocken". Deshalb "war und ist es überhaupt nicht vergebens", das Tempo der Infektionen drosseln zu wollen.
Zudem wolle man die Folgen in der Wirtschaft abfedern, fügte Merkel mit Hinweis auf die Beschlüsse des Koalitionsausschusses hinzu. Sie hob besonders die Hilfen beim Kurzarbeitergeld hervor. Finanzminister Olaf Scholz und Arbeitsminister Peter Altmaier würden zudem noch in dieser Woche Vorschläge für Liquiditätshilfen für Firmen vorlegen. - Copyright Holder: REUTERS
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