- Title: Ernst-von-Bergmann Klinikum ringt nach RKI-Prüfung um Zukunft
- Date: 13th April 2020
- Summary: REUTERS, POTSDAM, 13.04.2020 OBERBÜRGERMEISTER MIKE SCHUBERT KOMMT ZUR PRESSEKONFERENZ O-TON OBERBÜRGERMEISTER MIKE SCHUBERT (AUF DIE FRAGE, WARUM DIE KLINIK NICHT DEN EMPFEHLUNGEN DES RKI FOLGT, DAS KLINIKUM ALS CORONA-SPEZIALKRANKENHAUS AUSZURICHTEN) ("Das Klinikum Ernst von Bergmann ist aktuell ein Zentralerversorger für die Region. Eines der beiden großen Krankenhäuser, so auch in der Landeskrankenhaus-Planung des Landes Brandenburg geführt. Entscheidung darüber dieses Krankenhaus neu auszurichten, trifft nicht die Landeshauptstadt Potsdam als Betreiber des Krankenhauses allein, sondern können, wenn, dann nur gemeinsam mit dem Land getroffen werden.") SCHUBERTS HÄNDE O-TON OBERBÜRGERMEISTER MIKE SCHUBERT ("Das ist das, was mir zurzeit in der öffentlichen Diskussion insbesondere zu solchen Einrichtungen etwas schwerfällt an mir zu halten, gebe ich ganz offen zu, weil ganz viele Menschen, die nicht über die fachliche Profession verfügen, meinen, ganz genau zu wissen, was mit solchen Berichten gemeint ist, was Inhalt von solchen Dreiteilungen ist. Ich finde die Entscheidung, sollten am Ende des Tages die Fachabteilungen treffen, und deswegen sind die Gespräche auch unter Hinzuziehung nicht nur der Ministerin, also nicht der politischen Ebene passiert, sondern der Fachabteilungen an der Stelle. Und wenn die zu dem gemeinsamen Schluss kommen, dass wir erst mal den Versuch machen, das Haus dreigeteilt zu fahren, dann finde ich, ist das der richtige Weg um in der Landeshauptstadt Potsdam auch weiter ein gesamtklinisches Angebot anbieten zu können.") PRESSEKONFERENZ O-TON AMTSÄRZTIN KRISTINA BÖHM ("Und diese Trennung, insbesondere die Wege-Trennung, die infrastrukturelle und aber auch die personelle, weil wir ganz klar festgelegt haben, dass das Personal nur in einer Farbe arbeiten darf, um dann mal bei diesen Farben weiß, grau, schwarz zu bleiben. Und das muss jetzt Dienstplan technisch voneinander getrennt werden: Die Qualifikation, die Berufsgruppen müssen stimmen und jeweils den Kapazitäten angepasst werden. Das Klinikum ist runtergefahren in seiner Bettenkapazität, das heißt, bestimmtes Personal wird in bestimmten Abteilungen nicht mehr gebraucht. Und jetzt findet gerade die Umorganisation auf die Bereiche statt, wo sie dann verbleiben werden müssen. Wir können die dann nicht switchen lassen, weil sie sind entweder weiß, grau oder schwarz und müssen auch in den Bereichen dann dort Dienstplan technisch eingeplant werden.") JOURNALISTIN O-TON AMTSÄRZTIN KRISTINA BÖHM ("Also ich bin grundsätzlich immer optimistisch gestimmt. Auch in dieser Lage glaube ich sehr wohl, dass das Klinikum und insbesondere die Mitarbeiter im Klinikum alles daran setzen, die Lage sozusagen wieder in die Bahn zu bringen. Weil, letztendlich geht es nur um eins, und das ist das Wohl der Patienten. Das liegt sowohl dem ärztlichen als auch pflegerischen Personal und auch dem anderen Personal am Herzen, genauso wie uns. Das ist ja unsere Aufgabe als Gesundheitsamt. Wir sind ja für den gesellschaftlichen Schutz zuständig, nicht für den des Individuums. Insofern glaube ich sehr wohl, dass wir die Lage meistern werden. Was sozusagen das aktuelle Geschehen anbelangt, müssen wir uns einfach vor Augen halten, dass alle die, die wir jetzt haben, die positiv getestet sind, natürlich auch in der zukünftigen Phase, so schreibt es ja auch das RKI, noch schwerer erkranken können. Und das wäre jetzt Glaskugeln, wenn ich mich dazu hinreißen ließe, da irgendwas zu prognostizieren. Wir müssen also zum jetzigen Zeitpunkt sehr wohl davon ausgehen, dass es noch schwerere Verläufe gibt, einfach aus der Gruppe, die jetzt schon ein positives Testergebnis haben. Und wir sehen auch, dass die Inkubationszeit und die Zeit, in der sich Symptome entwickeln, durchaus auch länger als 14 Tage sein können. Deswegen beobachten wir das mit Argusaugen, und deswegen sind wir da auch stringent in der Überwachung.") JOURNALISTIN, ZWEI EINSTELLUNGEN O-TON OBERBÜRGERMEISTER MIKE SCHUBERT ("Wir wollen gemeinsam dafür sorgen, dass das Klinikum Ernst von Bergmann im ersten Schritt wieder als ein so aufgeteiltes Haus, wie es Frau Dr. Böhm jetzt breit erklärt hat, gefahren wird, und dass wir dann Schritt für Schritt wieder zu einem was auch immer, nehmen Sie es mir bitte nicht übel, was auch immer ein normaler Klinikbetrieb in heutigen Zeiten, wo Kliniken teilweise zwölf Stationen aktuell runtergefahren haben und mehr im Land Brandenburg, wo andere Kliniken Teile abmelden, was ein normaler Klinikbetrieb dann sein wird, das wissen wir, ich zumindestens, nicht. Und ich glaube, auch alle anderen bis hin zum RKI überlegen momentan bei allem, was wir hören, von Ärztinnen und Ärzten, wie man Krankenhäuser in der Zukunft fahren wird. Wir werden uns, da sind wir uns dann vielleicht einmal einig, da wage ich dann mal ein klein bisschen den Schritt, eine ganz andere Art von Klinikbetrieb und nicht nur im Klinikum Ernst-von-Bergmann, wohl gewöhnen müssen, die wir heute alle noch nicht als Blaupause haben.") PRESSEKONFERENZ FRAUEN MIT MUNDSCHUTZ VOR DEM ERNST VON BERGMANN KLINIKUM SCHWENK ÜBER ERNST VON BERGMANN KLINIKUM EINGANG MIT WERBEAUFSTELLERN "TOP NATIONALES KRANKENHAUS 2020" WERBEPLAKAT "DEUTSCHLANDS BESTE KLINIKEN" EINGANG KLINIKUM SCHILD "ERNST VON BERGMANN" FENSTER, ZWEI EINSTELLUNGEN SCHILD "ZENTRALE NOTAUFNAHME" EINGANG NOTAUFNAHME RATHAUS POTSDAM, ZWEI EINSTELLUNGEN
- Embargoed: 27th April 2020 17:12
- Keywords: Corona-Ausbruch Coronavirus Ernst Bergmann Klinikum RKI Spezialklinik
- Location: POTSDAM
- City: POTSDAM
- Country: Germany
- Topics: Health/Medicine
- Reuters ID: LVA001C9BPRV7
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text: Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert hat am Ostermontag über die Lage am Ernst-von-Bergmann Klinikum informiert. Nach einer Häufung von Covid-19 Infektionen unter den Angestellten des Klinikums hatte das Robert-Koch-Institut die Situation in dem Krankenhaus untersucht. Das Institut hat in einem internen Bericht empfohlen, das Klinikum als zentrale Klinik für Covid-19 Patienten einzurichten. Diese Überlegung wies Oberbürgermeister Schubert zurück: "Ganz viele Menschen, die nicht über die fachliche Profession verfügen, meinen, ganz genau zu wissen, was mit solchen Berichten gemeint ist," so Schubert auf die Frage, warum dieser Vorschlag nicht umgesetzt werden solle. Tatsächlich sei es Aufgabe der entsprechenden Fachabteilungen, über die Ausrichtung des Krankenhauses zu entscheiden.
Das RKI hatte in seinem Bericht Empfehlungen für Prozesse innerhalb der Klinik ausgesprochen, die von der Klinikleitung übernommen wurden. Dazu gehört unter anderem eine Unterteilung in verschiedene Bereiche, um einen Virus-freien Bereich zu garantieren und infizierte Patienten zu isolieren.
Ärztin Kristina Böhm vom Potsdamer Gesundheitsamt erklärt, dass mit dieser Trennung auch einhergeht, dass Mitarbeiter nicht zwischen den verschiedenen Bereichen wechseln dürfen. „Das muss jetzt Dienstplan technisch voneinander getrennt werden: Die Qualifikation, die Berufsgruppen müssen stimmen und jeweils den Kapazitäten angepasst werden. Das Klinikum ist runtergefahren in seiner Bettenkapazität, das heißt, bestimmtes Personal wird in bestimmten Abteilungen nicht mehr gebraucht. Und jetzt findet gerade die Umorganisation auf die Bereiche statt, wo sie dann verbleiben werden müssen."
Die in den Medien bereits als „Corona-Hotspot" bekannte Klinik ist laut Aussage des Oberbürgermeisters ein Hauptversorger der Region.
Sowohl Schubert als auch Böhm gaben sich zuversichtlich, das Klinikum aus der Krise herauszuführen. Allerdings gab Böhm zu bedenken, dass man sich in Zukunft an „eine ganz andere Art von Klinikbetrieb" werde gewöhnen müssen.
Im Zuge der zahlreichen Covid-19 Fälle wurde auch gegen drei leitende Ärzte und zwei Geschäftsführer Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. - Copyright Holder: REUTERS
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