- Title: Kultur, Zeitgeschichte, Streit - Humboldt-Forum in Berlin eröffnet
- Date: 20th July 2021
- Summary: REUTERS, BERLIN, 20.07.2021 SCHWENK FERNSEHTURM ZU STADTSCHLOSS KUPPEL KULTUR STAATSMINISTERIN MONIKA GRÜTTERS (CDU) UND BERLINS REGIERENDER BÜRGERMEISTER MICHAEL MÜLLER (SPD) SCHNEIDEN ERÖFFNUNGSBAND DURCH, ZWEI EINSTELLUNGEN INNENHOF DES HUMBOLDT-FORUMS, SCHWENK AUF FASSADE GRÜTTERS WERDEN EXPONATE GEZEIGT EXPONATE, DIVERSE EINSTELLUNGEN GRÜTTERS VOR VITRINE EXPONAT GRÜTTERS HÄLT BUCH ZU THEMENSAAL, IN DEM SIE SICH BEFINDET NAH, BUCH "SCHRECKLICH SCHÖN, ELEFANT-MENSCH-ELFENBEIN" O-TON KULTUR-STAATSMINISTERIN MONIKA GRÜTTERS (CDU) ("Ich bin stolz und glücklich, dass wir endlich fast im Kosten- und Zeitplan dieses großartige Kulturvorhaben Deutschlands dem Publikum, für das wir es gemacht haben, zur Verfügung stellen können. Und ich bin gespannt auf die Reaktionen, aber ich freue mich drauf.") BLICK IN EINEN DER INNENHÖFE MIT PLAKAT "ENDLICH OFFEN" O-TON KULTUR-STAATSMINISTERIN MONIKA GRÜTTERS (CDU) ("Aber das Humboldt-Forum soll und wird mit Sicherheit ein Ort der Debatten, auch der Kontroversen sein. Genau dafür haben wir es errichtet. Denn interkulturelle Verständigung und vor allen Dingen das Angebot der Weltkulturen hier im Haus der außereuropäischen Kulturen fordert natürlich auch zur Diskussion heraus. Und wir werden unsere eigenen Standpunkte immer wieder auch abgleichen müssen anhand dessen, was hier gezeigt wird. Ich bin zuversichtlich, dass das aber ein fruchtbarer und fortschrittlicher Dialog sein wird.") BLICK IN AUSSTELLUNGSRAUM NAH, AUFSTELLER DER BERLIN-AUSSTELLUNG BLICK IN AUSSTELLUNGSRAUM EXPONATE DER BERLINAUSSTELLUNG, DIVERSE EINSTELLUNGEN EXPONATE WEITERER THEMENGEBIETE DES HUMBOLDT-FORUM, DIVERSE EINSTELLUNGEN DEMONSTRATION VOR DEM STADTSCHLOSS MIT BANNER "DEFUND THE HUMBOLDT FORUM" DEMONSTRANTEN MIT BANNERN DEMONSTRANT SITZTEND HAND DES DEMONSTRANTEN, NAH O-TON GENERALINTENDANT DES HUMBOLDT FORUMS BERLIN, HARTMUT DORGERLOH ("Hörbare Gegenstimmen machen es deutlich; das Humboldt-Forum wird mit dem Tag seiner Eröffnung zum Austragungsort gesellschaftlicher Debatten und Konflikte, aber auch zu einem Ort der Aushandlung, der in der direkten Auseinandersetzung, im Zusammentreffen der Menschen Dinge in Bewegung setzen und grundlegende Verständigungsprozesse anstoßen kann. Das ist sein Auftrag. Wir nehmen diese Herausforderung an.") DEMONSTRANT MIT PLAKAT DEMONSTRATION VON WEITEM O-TON BERLINS REGIERENDER BÜRGERMEISTER, MICHAEL MÜLLER ("Zum Glück, denn Debatten anzuregen über einen Dialog auf Augenhöhe zwischen den Kulturen und über die Verantwortung, die unser Land für koloniale Verbrechen bis heute trägt, darüber mit den Nachkommen der Opfer in einen respektvollen Dialog zu treten, das ist unsere Aufgabe. Auch wenn solche Verständigungen mitunter schwer, ja vielleicht auch schmerzhaft sind.") PUBLIKUM DER ERÖFFNUNG, ZWEI EINSTELLUNGEN GONG VOR AUFSTELLER "HUMBOLDT FORUM" GONG WIRD GESCHLAGEN INNENHOF IM HUMBOLDT-FORUM O-TON BESUCHER MICHAEL FRITZ ("Die Kolonialzeit ist sicherlich auch ein Punkt, den man kritisch betrachten könnte. Aber die Leute sollen sich doch darüber freuen, dass wir die Möglichkeit haben, hier bestimmte Stellen auszustellen. Und ich freue mich auf jeden Fall darüber.") BLICK IN DEN HOF, ZWEI EINSTELLUNGEN REUTERS, BERLIN, 12.06.2013 GRUNDSTEINLEGUNG FÜR DAS BERLINER SCHLOSS, DIVERSE EINSTELLUNGEN BAUSTELLE BERLINER SCHLOSS, ZWEI EINSTELLUNGEN REUTERS, BERLIN, 12.06.2015 BAUSTELLE DES BERLINER SCHLOSSES REUTERS, BERLIN, 19.04.2018 BAUSTELLE BERLINER SCHLOSS, DIVERSE EINSTELLUNGEN
- Embargoed: 3rd August 2021 18:34
- Keywords: Berlin Eröffnung Grütters Humboldt-Forum Schloss
- Location: BERLIN
- City: BERLIN
- Country: Germany
- Topics: Arts/Culture/Entertainment,Europe
- Reuters ID: LVA001EMN8SB7
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text: Nach mehrfachen Verzögerungen ist das Berliner Humboldt Forum am Dienstag nach 18-Jahren Bauzeit feierlich eröffnet worden. Das Zentrum für Kultur, Kunst und Wissenschaft wurde hinter der rekonstruierten Fassade des Berliner Schlosses erichtet. Insgesamt hat das Projekt, das nach den Plänen des italienischen Architekten Franco Stella verwirklicht worden ist, rund 680 Millionen Euro gekostet. Die Kostenobergrenze war in der Vergangenheit wiederholt angehoben worden.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters zeigte sich am Dienstag erleichtert:
"Ich bin stolz und glücklich, dass wir endlich, fast im Kosten- und Zeitplan, dieses großartige Kulturvorhaben Deutschlands dem Publikum, für das wir es ja gemacht haben, zur Verfügung stellen können.
Und ich bin gespannt auf die Reaktionen. Aber ich freue mich auch drauf."
Das rund 40.000 Quadratmeter umfassende Gebäude im Herzen Berlins teilen sich zwei Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, das Land Berlin, die Humboldt-Universität und die Stiftung Humboldt Forum. Gezeigt werden Exponate aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien sowie Objekte zur Geschichte Berlins. Die Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte werde hier bald eine zentrale Rolle spielen, kündigte Grütters bei der Eröffnungszeremonie an:
"Das Humbold Forum soll und wird mit Sicherheit ein Ort der Debatten, auch der Kontroversen sein. Genau dafür haben wir es errichtet. Denn interkulturelle Verständigung und vor allem das Angebot der Weltkulturen hier im Haus, der außereuropäischen Kulturen, fordert natürlich auch zur Diskussion heraus. Und wir werden unseren eigenen Standpunkte immer wieder abgleichen müssen anhand dessen, was hier gezeigt wird. Ich bin zuversichtlich, dass das aber ein fruchtbarer und fortschrittlicher Dialog sein wird."
Begleitet wurde die Eröffnungsfeier am Dienstag von Protesten. Denn über die künftigen Ausstellungsstücke war bereits im Vorfeld heftig gestritten worden. Kritiker fordern die Rückgabe von Kunst aus Afrika. Auch die Demonstranten bei der Eröffnung forderten die Rückgabe von Kulturgütern und die Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte.
Neben dem Gebäude selbst ist auch die vom nächsten Jahr an geplante Präsentation von Benin-Bronzen umstritten. Museen aus Deutschland und Nigeria sowie die politische Ebene verhandeln derzeit über Rückgaben.
Die Besucher können sich jetzt selbst ein Bild machen: Gezeigt werden zunächst sechs Ausstellungen - unter anderem zur Geschichte des Ortes und zu den Brüdern Humboldt. Später sollen die Sammlungen des Ethnologischen Museums dazukommen. - Copyright Holder: REUTERS
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