- Title: Verhärtete Fronten - GDL-Streik trifft Reisende bundesweit
- Date: 11th August 2021
- Summary: REUTERS, BERLIN, 11.08.2021 STREIKENDE MITGLIEDER DER LOKFÜHRER-GEWERKSCHAFT GDL KOMMEN ZU KUNDGEBUNG AN, DIVERSE EINSTELLUNGEN STREIKENDE KOMMEN MIT GDL-FAHNEN AN GDL-MITGLIEDER IN STREIKWESTEN STEHEN ZUSAMMEN, DIVERSE EINSTELLUNGEN GDL-MITGLIED SCHWENKT FAHNE STREIKENDE MIT FERNSEHTURM IM HINTERGRUND STREIKTEILNEHMER MIT T-SHIRT MIT DEM AUFDRUCK: "TAG-X-BAHN", NAHE O-TON STREIKENDER PETER SCHULZE ("Es geht so nicht weiter. Die DB-Führung bereichert sich immer weiter, setzt Milliarden im Ausland und überall in den Sand. Und wir sollen das bezahlen. Wir sind nicht länger bereit, auf Lohnverzicht einzugehen. Selbst die von uns gestellte Forderung ist ja noch nicht einmal richtig der Inflationsausgleich, also es ist nicht unmöglich. Und wir denken einfach, wir zeigen uns heute hier, dass wir bereit sind, auch über die zwei Tage Streik hinaus weiter Arbeitskampf leisten zu wollen.") PROTESTTEILNEHMER HALTEN GDL-BANNER MIT DER AUFSCHRIFT: "WIR STREIKEN" FILMENDE KAMERALEUTE ANKUNFT GDL-CHEF CLAUS WESELSKY, WIRD MIT APPLAUS BEGRÜSST STREIKENDE APPLAUDIEREN, ZWEI EINSTELLUNGEN WESELSKY REDET AUF KUNDGEBUNG, VERSCHIEDENE EINSTELLUNGEN O-TON GDL-CHEF CLAUS WESELSKY ("Es war eine schwere Zeit. Aber wir haben sie gemeinsam durchgestanden. Und Ihr habt immer gewusst, dass wir die Sache nicht verraten, sondern dass man uns noch Steine in den Weg legt. Das wird auch diesmal so sein. Deswegen werden wir mit der ersten Maßnahme nicht durch sein. Ich würde mich wundern, wenn das Konzernen-Management tatsächlich Tarifverträge für alle Eisenbahnerinnen und Eisenbahner mit uns abschließen würde. Von daher brauchen wir wie immer einen langen Atem.") SCHWENK ÜBER APPLAUDIERENDE STREIKTEILNEHMER O-TON GDL-CHEF CLAUS WESELSKY ("Wenn das Management der Deutschen Bahn AG kein verbessertes Angebot auf den Tisch bringt und nicht aufhört, die Öffentlichkeit zu täuschen und auch die Eisenbahner, dann werden wir weitere Arbeitskampfmaßnahmen starten müssen. Aber wir wollen sie nicht. Wir wollen verhandeln. Und wir wollen vor allen Dingen ein besseres Angebot. Die 40 Monate Laufzeit kommen vom Tisch.") GDL-MITGLIEDER HÖREN ZU O-TON GDL-CHEF CLAUS WESELSKY ("Was liegt denn eigentlich an, dass das Management kein anderes Angebot machen kann? Weil sie sich verrannt haben, weil sie geglaubt haben, dass die GDL klein beigibt. Und wir machen uns nicht in die Hosen, sondern wir stehen auf und bieten Paroli. Das ist die Tatsache. Und wer sich verrechnet, tut sich natürlich schwer, auch zurückzustecken. Aber das war von Beginn an glasklar, wir haben das immer gesagt. Und am 7. Juni das Angebot ist auch heute noch auf dem Tisch. Und solange das auf dem Tisch liegt, gibt es keine Verhandlungen.") ANKUNFT DB-KONZERNSPRECHER ACHIM STAUß VOR HAUPTBAHNHOF DB-LOGO STAUß STEHT VOR JOURNALISTEN O-TON DB-KONZERNSPRECHER ACHIM STAUß ("Der Streik der Lokomotivführer-Gewerkschaft GDL hat den Zugverkehr in Deutschland im Personen- und auch im Güterverkehr massiv beeinträchtigt, viele Fahrgäste haben darunter gelitten. Gleichzeitig können wir aber auch bilanzieren, der Ersatzfahrplan Plan hat funktioniert. Wir haben ihn gestern schon veröffentlicht. Und wir waren in der Lage, heute im Fernverkehr, also bei Intercitys und ICE-Zügen tatsächlich 25 Prozent des normalen Platzangebotes zu bieten. Im Regionalverkehr waren es sogar 40 Prozent, allerdings schon auch mit starken regionalen Unterschieden.") STAUß' HÄNDE, NAHE O-TON DB-KONZERNSPRECHER ACHIM STAUß ("Ich bin überzeugt, dass man das auf dem Verhandlungsweg lösen kann und dass man nicht zu diesem rabiaten Mittel greifen muss, einen Streik vom Zaun zu brechen. Es drängt sich der Verdacht auf, dass hier wirklich Machtinteressen einer Gewerkschaft eine Rolle spielen, der Wunsch, sich auszudehnen, auf Kosten anderer diese radikalen Forderungen zu erheben.") REISENDE VOR HAUPTBAHNHOF O-TON DB-KONZERNSPRECHER ACHIM STAUß ("Der Ersatzfahrplan ist ja schon gestern kommuniziert worden, schon vor Streikbeginn. Und er gilt natürlich auch am morgigen Tag. Am Ende ist es natürlich immer abhängig auch von der Streikbereitschaft des Personals. Wir gehen aber davon aus, dass wir das auch morgen so hinkriegen wie heute, also wieder ein Grundangebot, einen Zwei-Stunden-Takt zwischen den Metropolen im Fernverkehr, 25 Prozent des normalen Zugangebotes und des Platzangebotes im Fernverkehr. Und in den Regionen hoffen wir, auch diese Prozentzahl noch übertreffen zu können, wie das heute ja auch schon der Fall war.") EINGANG HAUPTBAHNHOF MIT SCHRIFTZUG, ZWEI EINSTELLUNGEN
- Embargoed: 25th August 2021 17:14
- Keywords: Arbeitskampf Deutsche Bahn GDL Gewerkschaft Lokführer Stauß Streik Tarifverhandlungen Weselsky Züge
- Location: BERLIN
- City: BERLIN
- Country: Germany
- Topics: Europe,Economic Events
- Reuters ID: LVA001EPU4WNN
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text: Der Lokführer-Streik hat die Deutsche Bahn bundesweit mit Wucht getroffen und für zahlreiche Zugausfälle und Verspätungen gesorgt. Am Mittwoch fuhr nur noch jeder vierte Fernzug, auch S-Bahn-Verbindungen etwa in Berlin waren ausgedünnt. Mitten in der Urlaubszeit traf der Ausstand Hunderttausende Reisende und Pendler. Die Lokführergewerkschaft GDL sprach von rund 700 Zügen, die bereits am Morgen gestanden hätten. GDL-Chef Claus Weselsky, der im Tagesverlauf angab, der Arbeitskampf laufe "hervorragend", zeigte sich am Nachmittag auf einer Kundgebung vor streikenden GDL-Mitgliedern in Berlin.
Dort prognostizierte er seinen Zuhörern, viele von ihnen mit Streikwesten bekleidet, man werde zum Erreichen der Streikziele einen langen Atem brauchen. In einem Statement sagte er vor Journalisten: "Wenn das Management der Deutschen Bahn AG kein verbessertes Angebot auf den Tisch bringt und nicht aufhört, die Öffentlichkeit zu täuschen und auch die Eisenbahner, dann werden wir weitere Arbeitskampfmaßnahmen starten müssen. Aber wir wollen sie nicht. Wir wollen verhandeln. Und wir wollen vor allen Dingen ein besseres Angebot. Die 40 Monate Laufzeit kommen vom Tisch", forderte Weselsky.
Die Bahn erklärte, immerhin sei der Not-Fahrplan stabil. Rund 150 Busse führen für die Bahn, die etwa zwischen Berlin und Dresden pendelten. Im Güterverkehr warnte der Konzern vor einem Riss der Lieferketten. Kraftwerke und große Industriebetriebe könnten aber mit großem Aufwand noch beliefert werden. DB-Konzernsprecher Achim Stauß sagte am Mittwochnachmittag ebenfalls in Berlin: "Der Streik der Lokomotivführer-Gewerkschaft GDL hat den Zugverkehr in Deutschland im Personen- und auch im Güterverkehr massiv beeinträchtigt, viele Fahrgäste haben darunter gelitten. Gleichzeitig können wir aber auch bilanzieren, der Ersatzfahrplan Plan hat funktioniert. Wir haben ihn gestern schon veröffentlicht. Und wir waren in der Lage, heute im Fernverkehr, also bei Intercitys und ICE-Zügen tatsächlich 25 Prozent des normalen Platzangebotes zu bieten. Im Regionalverkehr waren es sogar 40 Prozent, allerdings schon auch mit starken regionalen Unterschieden." Der Ersatzfahrplan gelte auch am Donnerstag weiter. Stauß forderte die GDL erneut auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Ich bin überzeugt, dass man das auf dem Verhandlungsweg lösen kann und dass man nicht zu diesem rabiaten Mittel greifen muss, einen Streik vom Zaun zu brechen. Es drängt sich der Verdacht auf, dass hier wirklich Machtinteressen einer Gewerkschaft eine Rolle spielen, der Wunsch, sich auszudehnen, auf Kosten anderer diese radikalen Forderungen zu erheben", so der Unternehmenssprecher.
Nach gescheiterten Tarifverhandlungen hatten sich die GDL-Mitglieder in einer Urabstimmung für den Streik ausgesprochen. Die Bahn hatte der GDL zuletzt Lohnerhöhungen in zwei Schritten angeboten: 1,5 Prozent zum 1. Januar 2022 und 1,7 Prozent zum 1. März 2023, bei einer Laufzeit bis Ende Juni 2024. Der GDL reicht dies nicht aus. Sie fordert unter anderem frühere Lohnerhöhungen und einen Corona-Bonus von 600 Euro. Am Wochenende will die Gewerkschaft nicht streiken, wie GDL-Chef Weselsky sagte. Über weitere Arbeitskämpfe soll in der nächsten Woche beraten werden. Die Bahn ließ offen, ob sie der GDL ein neues Angebot macht. - Copyright Holder: REUTERS
- Copyright Notice: (c) Copyright Thomson Reuters 2021. Open For Restrictions - http://about.reuters.com/fulllegal.asp
- Usage Terms/Restrictions: None