- Title: Bundeswehr bereitet Evakuierungseinsatz aus Kabul vor
- Date: 15th August 2021
- Summary: REUTERS, WUNSTORF, 03.02.2021 VORBEIFAHRENDE A400M AUF DEM LUFTWAFFENSTPTZPUNKT VON WUNSTORF ABHEBENDE A400M ZWEI EINSTELLUNGEN VON MEHREREN A400M AM BODEN
- Embargoed: 29th August 2021 10:29
- Keywords: A400M Evakuierung Kabul Ortkräfte
- Location: WUNSTORF
- City: WUNSTORF
- Country: Germany
- Topics: Europe,Government/Politics
- Reuters ID: LVA001EQE2YC3
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text: Deutschland will Mitarbeiter der diplomatischen Vertretung und deutscher Hilfsorganisationen sowie einheimische Helfer möglichst schnell ausfliegen. Die Bundeswehr bereitet dazu einen Evakuierungseinsatz vor. Einsatzkräfte stünden bereit und würden schnellstmöglich in Marsch gesetzt, teilte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer am Samstag mit. Kanzlerin Angela Merkel beriet am Samstag nach Angaben eines Regierungssprechers mit mehreren Ministern über die Lage. Eine Beteiligung des Deutschen Bundestags an einer solchen Entscheidung werde erfolgen. Die Luftwaffe will laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" am Montag mit Militärtransportern vom Typ A400M nach Kabul fliegen, um deutsche Bürger und afghanische Ortskräfte abzuholen.
Nach ihrem schnellen Eroberungsfeldzug quer durch Afghanistan rückten am Sonntag die radikal-islamischen Taliban in die afghanische Hauptstadt ein . Die Aufständischen kämen "von allen Seiten" nach Kabul, sagte ein ranghoher Ministeriumsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Das Präsidialamt teilte auf Twitter mit, dass an verschiedenen Stellen rund um Kabul Schüsse zu hören seien. Die Sicherheitskräfte würden aber in Abstimmung mit internationalen Partnern die Kontrolle über die Stadt halten. Die Taliban erklärten, ihre Kämpfer seien angewiesen, an den Zugängen zur Hauptstadt zu stoppen. Es werde über eine friedliche Übergabe verhandelt. Ein Nato-Vertreter sagte, dass mehrere EU-Mitarbeiter an einen sichereren Ort in Kabul gebracht worden seien. Die USA begannen mit der Evakuierung ihrer Botschaft und brachten Diplomaten per Hubschrauber zum Flughafen. Auch Deutschland bereitet einen Evakuierungseinsatz vor.
Die Taliban-Führung erklärte in Doha, dass allen Menschen, die Kabul verlassen wollten, ein sicherer Abzug gewährt werde. Die Taliban-Kämpfer seien angewiesen, Gewaltanwendung zu vermeiden. Frauen sollten sich an geschützte Orte begeben. Ein Taliban-Vertreter sagte zu Reuters, die Extremisten-Gruppe wolle Opfer vermeiden. Bislang sei noch niemand in Kabul von einem Taliban-Kämpfer getötet oder verletzt worden. Er verwies aber auch darauf, dass keine Waffenruhe erklärt worden sei. Noch vor wenigen Tagen hieß es in einer Einschätzung der US-Geheimdienste, dass Kabul noch mindestens drei Monate standhalten könne.
Am Samstag waren die Taliban-Kämpfer praktisch ohne Gegenwehr nach Masar-i-Scharif eingerückt, wie regionale Regierungsvertreter mitteilten. Die Sicherheitskräfte seien etwa 80 Kilometer nördlich ins benachbarte Usbekistan geflohen. Auch zwei einflussreiche Milizenführer, die die Regierung unterstützen - Atta Mohammed Nur und Abdul Raschid Dostum - sind geflohen. Nur erklärte in den sozialen Medien, dass die Taliban aufgrund einer "Verschwörung" die Kontrolle über die Provinz Balch und ihre Hauptstadt Masar-i-Scharif erlangt hätten. - Copyright Holder: REUTERS
- Copyright Notice: (c) Copyright Thomson Reuters 2021. Open For Restrictions - http://about.reuters.com/fulllegal.asp
- Usage Terms/Restrictions: None