- Title: GDL droht mit weiteren Streiks
- Date: 23rd August 2021
- Summary: REUTERS, BERLIN, 23.08.2021 ANKUNFT GDL-VORSITZENDER CLAUS WESELSKY ZU STATEMENT O-TON GDL-VORSITZENDER CLAUS WESELSKY ("Und wir sind dann diszipliniert auch am Mittwochmorgen 2 Uhr mit dem Streikende. Dann haben wir ein Stück weit zu warten, ob die Bahn etwas tut, und wenn sie etwas tut, können wir verhandeln. Wenn sie nichts tut, werden wir die nächste Arbeitskampfmaßnahme ansagen, und die wird, denke ich, länger sein.") BLICK DURCH OBERLICHTER O-TON GDL-VORSITZENDER CLAUS WESELSKY ("Nach dem Verhalten des Managements ist die Wahrscheinlichkeit hoch, aber man sagt niemals nie. Am Ende ist Hoffnung da, dass Besinnung einkehrt und dass schlussendlich das nicht auf dem Rücken der Reisenden ausgetragen wird, sondern schlussendlich am Verhandlungstisch eine Lösung herbeigeführt werden kann.") FAHRSTUHLTÜR UND HINWEISSCHILD ZU MASKENPFLICHT O-TON GDL-VORSITZENDER CLAUS WESELSKY ("Die Deutsche Bahn spielt mit allem, vor allen Dingen mit den Kunden der Bahn. Und das ist aus unserer Sicht unanständig, sich hinzustellen, im Jammertal rumzuheulen, wir sitzen am Verhandlungstisch, aber nichts Konkretes zu tun, dass eine Verhandlung fortgesetzt werden kann. Das ist beschämend, und das ist eines Managements unwürdig. Von daher ist die Frage, dass die Züge voll sind, nur teils-teils. Ja, der öffentliche Nahverkehr ist betroffen, aber wir haben Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr. Und wir wissen auch, dass die Züge schlussendlich mit die sichersten, was die Frage der Übertragung von Krankheiten sind, sind. Am Ende des Tages gibt es dazu eine Untersuchung der Charité und Gutachten, die klar und deutlich ausweisen, dass innerhalb der Züge keine Gesundheitsgefahr besteht.") NAH JOURNALISTIN MACHT NOTIZEN O-TON GDL-VORSITZENDER CLAUS WESELSKY AUF DIE FRAGE, WARUM ES SCHON WIEDER ZU STREIKS GEKOMMEN SEI ("Weil der Bahnvorstand immer noch beim Tricksen und Täuschen ist. Wir haben hier einen Arbeitgeber, der die Kunden im Prinzip benutzt. Gestern Nachmittag ein Wechselbad der Gefühle: Wir haben ein neues Angebot vorgelegt. Ich schaue mir das Angebot an, das kam übrigens viel später als sämtliche Meldungen in den Nachrichten. Da ist kein Angebot drin. Da steht: Wir bieten Ihnen 3,2 Prozent. Nicht für wie lange. Da steht drin: Wir bieten eine Corona-Prämie. Da stellt man sich als Normalsterblicher die Frage, was das für ein Angebot sein soll. Das läuft unter der gleichen Überschrift wie immer: Bahnvorstand macht kein konkretes Angebot. Wir haben im Juni die Verhandlungen scheitern gelassen, und jetzt sind wir im zweiten Streik.") BLICK AUF GALERIE O-TON GDL-VORSITZENDER CLAUS WESELSKY ("Nun, ich weiß nicht, was wir noch machen müssen, außer klare und deutliche Sprache sprechen. Das scheint nicht zu reichen. Wir haben es mit hochintelligenten Menschen zu tun, die durchaus Millionen-Gehalt verdienen. Und am Ende des Tages stellen die sich hier unter der Überschrift dumm und behaupten, sie hätten ein Angebot gemacht. Ich denke, das wird immer deutlicher sichtbar, dass der Bahnvorstand türkt und dass der Bahnvorstand am Ende des Tages nicht will.") BLICK AUF GALERIE, BESUCHER IN SESSEL SITZEND O-TON GDL-VORSITZENDER CLAUS WESELSKY ("Erstens: Es ist offensichtlich eine Wiederholung der Auseinandersetzung von 2014/15, wahrscheinlich Gedächtnisverlust im Bahnvorstand. Zweitens: Wir fordern 3,2 Prozent in zwei Stufen. 1,4 noch im Jahr 2021, dazu eine Corona-Prämie von 600 Euro. 1,8 dann im nächsten Jahr, so wie im öffentlichen Dienst der Tarifabschluss auch gewesen ist. Zweitens: Tarifverträge für Fahrdienstleiter, für Werkstattmitarbeiter, für alle unsere Mitglieder ist ein legitimes Ziel und ein legitimer Ansatz, wenn man Mitglieder hat, für diese auch Tarifverträge abzuschließen. Und von daher ist die Verweigerungshaltung des Bahnvorstandes nicht nachvollziehbar. Letzter Punkt: Wir fordern auch den Beibehalt des Zusatzversorgungs-Tarifvertrags, also der kleinen Betriebsrenten, für alle Eisenbahnerinnen und Eisenbahner.") WESELSKY GEHT WEG
- Embargoed: 6th September 2021 11:43
- Keywords: Bahn GDL Streik Züge
- Location: BERLIN
- City: BERLIN
- Country: Germany
- Topics: Company News Markets,Europe,Economic Events
- Reuters ID: LVA001ERI2UDV
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text: Die Lokführergewerkschaft GDL droht mit weiteren Streiks im Bahnverkehr für den Fall, dass nicht bald Bewegung in die festgefahrenen Tarifverhandlungen mit der Bahn kommt. "Wenn sie nichts tut, werden wir die nächste Arbeitskampfmaßnahme ansagen, und die wird, denke ich, länger sein", sagte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky Reuters TV am Montag in Berlin.
Der aktuelle Streik der Lokführergewerkschaft GDL trifft zum zweiten Mal in diesem Monat Berufspendler und Ferienreisende. Am Montagmorgen legten die GDL-Lokführer im Nah- und Fernverkehr ihre Arbeit nieder. Drei Viertel der IC und ICE blieben deshalb stehen, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Im Nahverkehr mit den Regionalzügen und S-Bahnen wolle man etwa 40 Prozent des Angebots aufrechterhalten. Der Not-Fahrplan sei stabil angelaufen. Dennoch sollten alle nicht unbedingt nötigen Reisen verschoben werden, riet die Bahn. Die Tickets des Fernverkehrs könnten bis 4. September genutzt werden. Fahrkarten würden auch erstattet.
Der Arbeitskampf soll am Mittwochmorgen um 02.00 Uhr enden. Im Güterverkehr, wo bereits seit Samstag gestreikt wird, waren die Auswirkungen laut Bahn wegen des vergleichsweise geringen Verkehrs am Wochenende zunächst gering.
"Dieser zweite Streik der GDL ist noch überflüssiger als der erste", sagte Bahnsprecher Achim Stauß. Er verwies auf den Vorstoß der Bahn vom Wochenende, mit der GDL über eine Corona-Prämie zu verhandeln. Die GDL sollte dafür auf den Streik verzichten, was diese aber ablehnte. "Das zeigt, der GDL geht es um einen politischen Kampf und nicht um eine Lösung am Verhandlungstisch." Dies sei verantwortungslos.
GDL-Chef Claus Weselsky hatte eine konkrete Offerte gefordert und sprach von einem "Scheinangebot" der Bahn. Die GDL sei verhandlungsbereit, aber nur auf der Grundlage eines Angebots, das diesen Namen auch verdiene. "Da ist kein Angebot drin. Da steht: Wir bieten Ihnen 3,2 Prozent. Nicht für wie lange. Da steht drin: Wir bieten eine Corona-Prämie. Da stellt man sich als Normalsterblicher die Frage, was das für ein Angebot sein soll. Das läuft unter der gleichen Überschrift wie immer: Bahnvorstand macht kein konkretes Angebot", erklärte der GDL-Chef.
Die Gewerkschaft verlangt eine Corona-Prämie von 600 Euro. Die von der Gewerkschaft geforderten 3,2 Prozent Lohnerhöhung will die Bahn nicht sofort, sondern in zwei Schritten zahlen: 1,5 Prozent zum 1. Januar 2022 und 1,7 Prozent zum 1. März 2023, bei einer Laufzeit bis Ende Juni 2024.
Mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte der auch durch die Corona-Krise angeschlagene Konzern bereits im vergangenen Jahr einen Sanierungstarifvertrag geschlossen, den die GDL als völlig unzureichend ablehnt. Zusätzlich kompliziert wird die Tarifrunde dadurch, dass EVG und die GDL beide den Anspruch erheben, für fast alle der 185.000 Beschäftigten in Deutschland beim Schienenpersonal zu verhandeln. Die Bahn sieht sich aber gezwungen, das Tarifeinheitsgesetz anzuwenden: Danach gilt ein Tarifvertrag nur dort, wo die jeweilige Gewerkschaft die Mehrheit hat. Laut Bahn hat die GDL in 16 der rund 300 Einzelbetriebe des Konzerns die Mehrheit. Die GDL bestreitet das und klagt vor Gericht. - Copyright Holder: REUTERS
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