- Title: Söder will Jamaika-Koalition "nicht um jeden Preis"
- Date: 27th September 2021
- Summary: CORONA POOL, MÜNCHEN, 27.09.2021 ANKUNFT CSU-PARTEIVORSTAND MIT CSU-CHEF MARKUS SÖDER ZUR PRESSEKONFERENZ / WEISSBLITZ O-TON CSU-PARTEIVORSITZENDER UND BAYERISCHER MINISTERPRÄSIDENT MARKUS SÖDER ("Das Ergebnis von gestern Abend ist ein enttäuschendes Ergebnis für die gesamte Union. Und ja, es war eine Niederlage, wenn man so viele Stimmen verliert, kann man das nicht schönreden oder versuchen, umzuwidmen. Es war eine Niederlage. Dies gilt für die CDU, das gilt aber auch für die CSU.") PK, TOTALE O-TON CSU-PARTEIVORSITZENDER UND BAYERISCHER MINISTERPRÄSIDENT MARKUS SÖDER ("Ich glaube, dass das gesamte Ergebnis schlechter ausgefallen wäre ohne unseren Parteitag. Der Parteitag hat sehr geholfen. Zum einen, um nochmal die Geschlossenheit von CDU, CSU zu dokumentieren, aber eben auch nochmal ein klares Thema und Mobilisierungsfrage am Schluss in den Mittelpunkt zu rücken. Ich glaube, dass ohne den Parteitag es für die Stimmen für Rot-Rot-Grün am Ende gereicht hätte. Die Mobilisierung hat dann an der Stelle geholfen. Und so nebenbei bemerkt, auch die Tatsache, dass Bayern die höchste Mobilisierung hat bei der Wahlbeteiligung, hat übrigens dazu geführt, dass all die Unkenrufe, dass der Bundestag sich immens aufbläht, eben genau nicht erfüllt hat, sondern im Gegenteil, unsere Idee war da richtig.") PK, TOTALE O-TON CSU-PARTEIVORSITZENDER UND BAYERISCHER MINISTERPRÄSIDENT MARKUS SÖDER ("Aufarbeiten heißt nicht zerreden. Aber aufarbeiten heißt schon sich ehrlich machen, mit einer ehrlichen Analyse. Denn ansonsten kann man nicht kraftvoll und gestärkt in die Zukunft sehen. Natürlich gab es keine Zusatz-Boni durch Personen. Anders als das z.B. in Mecklenburg-Vorpommern der Fall ist, aber ich sage ausdrücklich, wir als CSU wollen keine Rückspiele und keine Zusatzkritik üben. Alle haben Fehler gemacht. Das ist ganz klar. Nicht jedes Interview muss immer perfekt und geglückt sein. Aber unter dem Strich jedenfalls ist es so, dass das Gesamtergebnis nicht gut war.") SÖDER BEI PK O-TON CSU-PARTEIVORSITZENDER UND BAYERISCHER MINISTERPRÄSIDENT MARKUS SÖDER ("Gestern Abend sah es ja noch so aus, als könnte die Union vielleicht noch den Abstand verkürzen, in einigen Umfragen lagen wir gleichauf. Jetzt ist das amtliche Endergebnis, das vorläufige ja da mit Platz zwei. Aus einem Platz zwei ergibt sich kein Anspruch, kein Anspruch auf eine Regierungsbildung. Deswegen können wir nur ein Angebot machen. Wir machen dieses Angebot in erster Linie aus Verantwortung fürs Land, weil wir glauben, dass eine Regierungsbeteiligung und Führung durch die Union für unser Land und die Menschen mehr Ertrag bringt und besser wäre als das Gegenteil. Aber wir dürfen uns dabei nicht anbiedern und es darf sich auch nicht um Endlosschleifen handeln mit endlosen Verhandlungen. Insbesondere deswegen, weil entweder herrscht eine innere Bereitschaft für einen Neuaufbruch, auch in einer bürgerlichen Regierung.") PK, TOTALE O-TON CSU-PARTEIVORSITZENDER UND BAYERISCHER MINISTERPRÄSIDENT MARKUS SÖDER ("Jamaika ist dabei tatsächlich eine Option. Natürlich wird Jamaika für alle ein Spagat, für die CSU auch, aber auch für Grüne, für die FDP. Und jeder müsste aus seiner parteitaktischen Nische oder aus seiner Komfortzone heraus. Aber ich sage auch: eine Regierungsbeteiligung Jamaika kann nicht um jeden Preis erfolgen. Das sage ich ausdrücklich: nicht um jeden Preis.") SÖDER BEI PK O-TON CSU-PARTEIVORSITZENDER UND BAYERISCHER MINISTERPRÄSIDENT MARKUS SÖDER ("Wir sind da bereit, auch uns einzubringen als CSU. Ich hoffe sehr, dass dann nicht nur Einzelgespräche geführt werden, wie es sich jetzt gerade andeutet, sondern miteinander geredet wird. Aber ich sage auch, die Union müsste in einem solchen Regierungsauftrag wirklich erkennbar sein. Und sie darf sich nicht entkernen. Das ist ganz wichtig. Ja zur Verantwortung. Aber Verantwortung bedeutet eben, dass wir an der Stelle auch tatsächlich so sehen, dass die Union da ein entscheidendes Wort mitreden muss und sprechen wird.") / WEISSBLITZ SÖDER SETZT MASKE AUF UND GEHT
- Embargoed: 11th October 2021 13:16
- Keywords: Bundestagswahlen CSU Markus Söder Sondierungen
- Location: MÃœNCHEN
- City: MÃœNCHEN
- Country: Germany
- Topics: Europe,Government/Politics,Elections/Voting
- Reuters ID: LVA001EWHTOWJ
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text: CSU-Chef Markus Söder umwirbt FDP und Grüne zur Bildung einer sogenannten Jamaika-Koalition im Bund. "Aus Platz zwei ergibt sich kein Anspruch auf die Regierungsbildung, wir können nur ein Angebot machen", sagte der bayerische Ministerpräsident am Montag nach einer Sitzung des CSU-Vorstands in München. "Jamaika ist dabei tatsächlich eine Option" - auch wenn sie ein Spagat für alle Beteiligten wäre. Die Grünen müssten wissen, ob sie sich in einer Koalition mit SPD-Linken wohler fühlten als in einer bürgerlichen Verbindung.
Die Union sei "aus Verantwortung für das Land" bereit zu einer Jamaika-Koalition mit FDP und Grünen, die CSU strebe sie aber nicht um jeden Preis an, sagte Söder. Eine bayerische Handschrift und die Konturen der Union müssten noch erkennbar sein. Die CSU wolle in einer solchen Verbindung das soziale Gewissen sein, innere und äußere Sicherheit und die Interessen des ländlichen Raumes seien ihr wichtig. Die Union müsse sich erneuern - doch das gehe am besten in der Regierung, sagte der Parteichef.
"Ja, es war eine Niederlage", kommentierte Söder das Ergebnis der Bundestagswahl aus Sicht der Union. Mit Kritik am CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet hielt er sich zurück. "Es gab keine Zusatz-Boni durch Personen. Alle haben Fehler gemacht", sagte er, ohne Namen zu nennen. Die CSU habe mit ihrem Schlussspurt wenigstens eine rot-rot-grüne Koalition verhindert. Der Gesamteindruck bleibe aber schlecht. Immerhin stelle die CSU durch die stärkeren Verluste der CDU jetzt ein Viertel statt ein Fünftel der Unions-Abgeordneten in Berlin. Die Partei hatte in Bayern 31,7 Prozent geholt, damit aber gut sieben Prozentpunkte verloren. Bundesweit kam sie damit auf 5,2 (2017: 6,2) Prozent. - Copyright Holder: REUTERS
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