Große Erleichterung bei den ersten Impflingen - Krankenhaus Havelhöhe kann mit Immunisierungen starten
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1595786
Große Erleichterung bei den ersten Impflingen - Krankenhaus Havelhöhe kann mit Immunisierungen starten
- Title: Große Erleichterung bei den ersten Impflingen - Krankenhaus Havelhöhe kann mit Immunisierungen starten
- Date: 14th January 2021
- Summary: REUTERS, BERLIN, 14.01.2021 IMPFSTOFF COMIRNATY VON BIONTECH/PFIZER WIRD MIT SPRITZE AUFGEZOGEN, DIVERE EINSTELLUNGEN AUFGEZOGENE SPRITZEN MIT IMPFSTOFF NAH O-TON HARALD MATTHES, LEITER GEMEINSCHAFTSKRANKENHAUS HAVELHÖHE ("Jetzt hat sich das völlig umgedreht. Nachdem gestern eben die ersten 80 Patienten geimpft wurden, ist eine große Diskussion im Hause, und wir haben jetzt auf einmal alle Impf-Termine bis Samstag ausgebucht. Alles von Mitarbeitern, die der Priorität 1 zugerechnet werden. Und was wir jetzt noch haben, dass auf einmal Schwestern, Ärzte, die vorher sagten von der Intensivstation, ich gucke mir das erst einmal an, ich warte etwas, was wird es an Impfreaktion geben, dass wir da eine große Diskussion, einen großen Wandel haben, wir haben jetzt jeden Tag 20, 30 neue Mitarbeiter, die sich noch impfen lassen wollen.") HARALD MATTHES, LEITER GEMEINSCHAFTSKRANKENHAUS HAVELHÖHE, AN KÜHLSCHRANK, IN DEM IMPFSTOFF VERWAHRT WIRD FLÄSCHCHEN MIT IMPFSTOFF COMIRNATY NAH O-TON HARALD MATTHES, LEITER GEMEINSCHAFTSKRANKENHAUS HAVELHÖHE ("Das heißt, was wir sehen, ist, dass es durchaus Immunreaktionen gibt. Das heißt, nach 24, 48 Stunden. Das ist aber alles auch beschrieben worden, dass es da Reaktionen geben kann. Ansonsten ist aber von der wissenschaftlichen Durchdringung, wenn man da sich damit beschäftigt, muss man sagen, ist das eben kein hohes Risiko. Da sind eher andere Impfstoffe, die jetzt virale Vektoren haben, die zwar nicht replikationsfähig sind, die aber, wenn Menschen chronische Virusinfektion haben, gegebenenfalls auch als Vektor auf andere Viren übergehen. Da gibt es auch gerade bei dem ärztlichen Personal eher Skepsis.") HÄNDE NAH O-TON HARALD MATTHES, LEITER GEMEINSCHAFTSKRANKENHAUS HAVELHÖHE ("Wir als kleines Krankenhaus mit etwa nur 400 Betten und 900 Mitarbeitern, haben aber überproportional viele Covid-Patienten behandelt, sodass wir jetzt eben eine Impfdosen Zuteilung hatten von 261 Impfdosen, was bedeutet, dass fast ein Drittel unserer Mitarbeiter jetzt geimpft werden kann. Das heißt, das ist viel Angebot.") MATTHES IN BÜRO WARTESCHLANGE VON MITARBEITERN, DIE SICH IMPFEN LASSEN WOLLEN, AUF HOF VOR GEBÄUDE KATHRIN HOLZNER, OBERÄRZTIN CHIRURGIE UND RETTUNGSTELLENMITARBEITERIN, WIRD GEIMPFT UND DANN GEGLÜCKWÜNSCHT, DIVERSE MANN WIRD GEIMPFT, DIVERSE EINSTELLUNGEN MANN MIT MASKE NAH "NOCH LÄCHELT ER" MANN WIRD GEIMPFT, DIVERSE STAPEL VON IMPFBÜCHERN STEMPEL UND AUFKLEBER IN IMPFBUCH O-TON LESLIE SCHMIDT, Z.Z. FREIWILLIG KRANKENSCHWESTER AUF COVID INTENSIVSTATION (SONST GERIATRIE) HAVELHÖHE ("Also, ich fühle mich so bei der Arbeit gut geschützt vor Covid, aber natürlich ist der Kontakt jeden Tag da. Aber ich möchte trotzdem auch mein Umfeld schützen, meine Familie. Meine Mutter ist schon über 80 und einfach, ich weiß zwar, dass natürlich nicht hundertprozentig sicher ist, dass man eine Übertragung verhindert, aber, wenn man das nur zum geringen Prozentsatz verhindern kann, dann ist das für mich keine Frage, das zu machen.") WARTESCHLANGE VOR GEBÄUUDE, DIVERSE EINSTELLUNGEN O-TON LESLIE SCHMIDT, Z.Z. FREIWILLIG KRANKENSCHWESTER AUF COVID INTENSIVSTATION (SONST GERIATRIE) HAVELHÖHE ("Im Kollegenkreis ist es natürlich auch großes Gesprächsthema, dieses Thema Impfungen und jetzt fangen die Termine ja an und ich merke einfach auch, wie viele Kollegen jetzt auch kommen, um den Termin wahrzunehmen. Aber auch so vonseiten der Ärzte und Oberärzte wird bei uns auch viel Aufklärungsarbeit geleistet, dass man dann darüber spricht und Ängste genommen werden. Und ja, das ist natürlich ein interessantes Thema im Moment.") SCHILD FÜR ANMELDUNG FÜR MENSCHEN MIT CORONA-VERDACHT O-TON LESLIE SCHMIDT, Z.Z. FREIWILLIG KRANKENSCHWESTER AUF COVID INTENSIVSTATION (SONST GERIATRIE) HAVELHÖHE ("Dieses, wenn gesagt wird, jemand stirbt mit Covid, das ist schlimm, weil man stirbt nicht mit Covid, man stirbt eigentlich alleine. Also das ist, fand ich das Schlimmste so mitzukriegen, die Leute dürfen keinen Besuch bekommen und man stirbt ganz schrecklich alleine.") O-TON KLAUS PELS, LEITUNG DER KARDIOLOGIE HAVELHÖHE ("Ich glaube, dass alle irgendwie sehr viel Hoffnung darauf setzen. Ich bin aber jetzt nicht völlig kritiklos gegenüber der Impfung eingestellt, weil natürlich Limitationen da sind, die wir kennen, und die vielen auch Sorgen machen, dass man eben noch keine Daten zu Langzeit-Auswirkungen hat. Aber das ist, glaube ich, im Anbetracht der Pandemie und der Zahlen, die wir in den letzten Wochen und Monaten gesehen haben, ein Punkt, wo ich denke, man sollte das abwägen.") WARTESCHLANGE O-TON KLAUS PELS, LEITUNG DER KARDIOLOGIE HAVELHÖHE ("Und dass man eben das Ganze von einer rationalen Seite angeht, aber nicht von einer legislativen Seite, die Leute zu zwingen, das hätte natürlich für den Staat auch die Konsequenz, dass bei Problemen, die dann in der Folgezeit auftreten, er dafür eintreten müsste. Aber gut, das ist jetzt nicht meine Sorge. Nur grundsätzlich, verpflichtende Impfungen, Zwangsimpfungen, denke ich, sind nicht die Option.") WARTESCHLANGE O-TON KATHRIN HOLZNER, OBERÄRZTIN CHIRURGIE UND RETTUNGSTELLENMITARBEITERIN ("Für mich persönlich, denke ich, kann ich mein Risiko gut einschätzen. Ich bin aber erleichtert, weil wir natürlich jetzt irgendwie schon lange in so einer Situation sind, wo eben auch immer wieder Personal erkrankt. Also wir haben immer wieder einzelne Personen, keine Ausbrüche, aber einzelne Personen, die erkranken. Und das ist immer schwierig. Das ist viel Arbeit, mit viel Arbeit verbunden, auch auf mich, auf den spezifischen Corona-Stationen, sondern in allen anderen Bereichen auch.") WARTESCHLANGE O-TON KATHRIN HOLZNER, OBERÄRZTIN CHIRURGIE UND RETTUNGSTELLENMITARBEITERIN ("Es ist schon eine Hoffnung, dass zumindest jetzt die Intensivstationen entlastet werden. Ich denke, mit der Pandemie haben wir noch lange zu kämpfen. Das wird noch eine ganze Weile dauern, bis das alles wieder normal ist. Aber ich glaube, diese Schwere der Erkrankungen und vor allen Dingen die Angst, das ist ja bei den älteren Menschen ist ja eine große Angst irgendwie seit Monaten, die sich nicht raus trauen. Und ich glaube, da kommen wir jetzt an den Punkt, wo zumindest die Hoffnung da ist, dass das auch bald ein Ende hat.") AUSSENEINSTELLUNG HAUS, IN DEM GEIMPFT WIRD SCHILD WEIST DARAUF HIN, DASS KEIN IMPFSTOFF EINGELAGERT WIRD
- Embargoed: 28th January 2021 14:30
- Keywords: Coronavirus Impfung Pflegepersonal
- Location: BERLIN
- City: BERLIN
- Country: Germany
- Topics: Europe,Health/Medicine
- Reuters ID: LVA001DV6EHXV
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text:Zum Donnerstag ist das erste Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung mit der ersten Dosis des Corona-Impfstoffs von Biontech/ Pfizer geimpft. "Wir haben Stand heute 840.000 Geimpfte in Deutschland", teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit. "Das erste Prozent der Bevölkerung ist geimpft." Viele Mitarbeiter des Gemeinschaftskrankenhauses Havelhöhe in Berlin werden voraussichtlich Teil des zweiten Hundertstel der sein. Vom gestrigen Mittwoch an bis zum Samstag können sich Ärzte und Pflegende, die in besonders gefährdeten Bereichen arbeiten, impfen lassen. "Wir als kleines Krankenhaus mit etwa nur 400 Betten und 900 Mitarbeitern, haben aber überproportional viele Covid-Patienten behandelt, sodass wir jetzt eben eine Impfdosen Zuteilung hatten von 261 Impfdosen, was bedeutet, dass fast ein Drittel unserer Mitarbeiter jetzt geimpft werden kann, das heißt, das ist viel Angebot", erklärte Klinik-Leiter Harald Matthes am Donnerstag.
Zunächst waren etliche Mitarbeiter beim Thema Impfung gegen Covid-19 skeptisch, erzählt der Mediziner. "Jetzt hat sich das völlig umgedreht." Am Mittwoch seien die ersten 80 Patienten in Havelhöhe geimpft worden, und seither sei eine "große Diskussion" im Hause. "Wir haben jetzt auf einmal alle Impf-Termine bis Samstag ausgebucht, alles von Mitarbeitern, die der Priorität 1 zugerechnet werden." Und darunter seien auch viele Pflegende und Ärzte, die eigentlich erst einmal abwarten wollten. Matthes spricht von einem "Wandel". "Wir haben jetzt jeden Tag 20, 30 neue Mitarbeiter, die sich noch impfen lassen wollen."
Unter den ersten am Donnerstag war Kathrin Holzner. Sie ist Oberärztin in der Chirurgie und Mitarbeiterin der Rettungsstelle. "Es ist schon eine Hoffnung, dass zumindest jetzt die Intensivstationen entlastet werden", sagt sie nach dem Piks. "Ich denke, mit der Pandemie haben wir noch lange zu kämpfen, das wird noch eine ganze Weile dauern, bis das alles wieder normal ist, aber ich glaube, diese Schwere der Erkrankungen und vor allen Dingen die Angst, das ist ja bei den älteren Menschen ist ja eine große Angst irgendwie seit Monaten, die sich nicht raus trauen. Und ich glaube, da kommen wir jetzt an den Punkt, wo zumindest die Hoffnung da ist, dass das auch bald ein Ende hat."
Nach Angaben des Divi-Intensivregisters sind derzeit in zehn Bundesländern mehr als 85 Prozent der Intensivbetten belegt. Mit 1.244 Corona-Verstorbenen wurde vom RKI für den Donnerstag ein neuer Rekordwert gemeldet. - Copyright Holder: REUTERS
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