- Title: Kinderärzte wollen hauptsächlich kleine Risiko-Patienten impfen
- Date: 27th May 2021
- Summary: REUTERS, BONN, 27.05.2021 KINDERARZT AXEL GERSCHLAUER BETRITT DEN BEHANDLUNGSRAUM UND SPRICHT MIT EINEM KLEINEN PATIENTEN UND DESSEN MUTTER OHR-UNTERSUCHUNG, DIVERSE EINSTELLUNGEN O-TON KINDERARZT AXEL GERSCHLAUER ("Die Kinder und Jugendärzte würden sich total freuen, wenn der Impfstoff auch für die 12- bis 15-jährigen bald zugelassen würde. Davon ist auszugehen. Und die Kinder und Jugendärzte freuen sich deshalb so sehr, weil wir dann endlich unsere Risikopatienten impfen können. Also, unsere Herzkranken, unsere Lungenkranken, die Patienten mit Down-Syndrom, die wirklich sehnsüchtig auf einen Impfstoff warten.") ARZT HÖRT KLEINEN JUNGEN AB JUNGE ZIEHT SEIN HEMD AUS O-TON KINDERARZT AXEL GERSCHLAUER ("Ganz wichtig für uns ist, dass es keinerlei Verknüpfung gibt von Zulassungen zu Schulen und dem Impfstatus. Kinder haben ein Recht auf Bildung und Betreuung. Kinder müssen auf jeden Fall wieder zurück in die Schulen, und das muss für alle gewährleistet sein, egal ob sie schon Corona-geimpft sind oder nicht. Das hat nichts miteinander zu tun. Und das ist ganz wichtig, dass die Politik hier Wort hält.") ARZTHELFERIN BRINGT IMPF-UTENSILIEN IN BEHANDLUNGSRAUM ARZT IMPFT DEN KLEINEN JUNGEN GEGEN TETANUS, DIPHTERIE UND KEUCHHUSTEN JUNGE ERHÄLT ZUR BELOHNUNG EINE SALZBREZEL O-TON KINDERARZT AXEL GERSCHLAUER ("Vom heutigen Impfgipfel wünschen wir uns eigentlich klare Aussagen, klare Aussagen, wie es weitergeht. Wie ist die Positionierung der Politik im Vergleich zur Stiko, deren Empfehlung wir auch erwarten. Und da wünschen wir uns einfach Planungssicherheit für die Ärztinnen, für die Eltern und natürlich für die Schülerinnen im ganzen Land.") PATIENTENGESPRÄCH
- Embargoed: 10th June 2021 11:56
- Keywords: Corona Impfung Kinder Kinderarzt Spahn
- Location: BONN, BERLIN
- City: BONN, BERLIN
- Country: Germany
- Topics: Europe,Health/Medicine
- Reuters ID: LVA001EEQK9QR
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text:Noch ist unklar, ob die Ständige Impfkommission eine generelle Corona-Impfung von 12- bis 15-jährigen Kindern und Jugendlichen empfiehlt, die Diskussion darüber ist allerdings voll entbrannt, auch auf dem Impfgipfel im Kanzleramt am Donnerstagnachmittag soll darüber beraten werden.
Für den Bonner Kinderarzt Axel Gerschlauer ist vor allen Dingen eines wichtig - dass er die Vorerkrankten dieser Altergruppe endlich impfen kann. "Die Kinder und Jugendärzte würden sich total freuen, wenn der Impfstoff auch für die 12- bis 15-jährigen bald zugelassen würde, davon ist auszugehen, und die Kinder und Jugendärzte freuen sich deshalb so sehr, weil wir dann endlich unsere Risikopatienten impfen können, also unsere Herzkranken, unsere Lungenkranken, die Patienten mit Down-Syndrom, die wirklich sehnsüchtig auf einen Impfstoff warten", sagt Gerschlauer, der auch Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) für Nordrhein ist.
Der Hersteller BioNTech/Pfizer hat für seinen Corona-Impfstoff einen Zulassungsantrag bei der europäischen Zulassungsbehörde gestellt, eine Entscheidung wird für die nächsten Tage erwartet. Danach will die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Empfehlung abgeben. Zuletzt hatte das Gremium durchblicken lassen, keine generelle Empfehlung aussprechen zu wollen.
Sollte das Mittel für die Altersgruppe zugelassen werden, will Spahn allen 12- bis 18-Jährigen bis August ein Impfangebot machen. Die erforderlichen Dosen für Juni, Juli und August sollen den Ländern "schrittweise aus den Gesamtliefermengen" für diese Monate zur Verfügung gestellt werden, heißt es in einem Dokument, das auf dem am Nachmittag im Kanzleramt stattfinden Impfgipfel diskutiert werden soll. "Ganz wichtig für uns ist, dass es keinerlei Verknüpfung gibt von Zulassungen zu Schulen und dem Impfstatus gibt", sagte Kinderarzt Gerschlauer dazu. "Kinder haben ein Recht auf Bildung und Betreuung, Kinder müssen auf jeden Fall wieder zurück in die Schulen und das muss für alle gewährleistet sein, egal ob sie schon Corona geimpft sind oder nicht, das hat nichts miteinander zu tun. Und das ist ganz wichtig, dass die Politik hier Wort hält."
Vom Impfgipfel erwartet er sich klare Ansagen, wie es beim Impfen weiter geht. "Wie ist die Positionierung der Politik im Vergleich zur Stiko, deren Empfehlung wir auch erwarten? Und da wünschen wir uns einfach Planungssicherheit für die Ärztinnen, für die Eltern und natürlich für die Schülerinnen im ganzen Land."
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat noch keine Entscheidung über eine Empfehlung einer generellen Impfung von Kindern gegen Covid-19 getroffen. "Es muss zunächst genau geklärt werden, wie dringend die Kinder die Impfung brauchen zu ihrem eigenen Gesundheitsschutz", sagt der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens im Deutschlandfunk. "Unser oberstes Ziel muss der Schutz und das Wohlergehen der Kindern sein." Die anderen Argumente wie die Öffnung der Schulen oder die Teilhabe am Leben oder an den Urlauben der Eltern, seien sekundäre Argumente. "Die Frage, die zu klären ist, ist, ob die Impfung wirklich die einzige und richtige Lösung ist." Bei den Impfungen würden schließlich "keine Bonbons verteilt", sondern es werde ein medizinischer Eingriff vorgenommen. Andere Maßnahmen könnten möglicherweise eine bessere Lösung sein. Die Klärung dieser Fragen wolle die Stiko in den kommenden zehn bis 14 Tagen liefern. Mertens verwies zudem auf die bisherigen Studien zur Impfung der Kinder mit dem Vakzin von BioNtTech. Die Aussage der Studie der EMA sei "limitiert, da sie lediglich 1100 Kinder umfasste. Daher sei es auch nicht auszuschließen, dass die Stiko bei ihrer letzendlichen Empfehlung der Politik nicht in allen Punkten nachkommen könne. - Copyright Holder: REUTERS
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