"Das war allerhöchste Zeit" - Reporter ohne Grenzen erleichtert über Gefangenenaustausch
Record ID:
1831826
"Das war allerhöchste Zeit" - Reporter ohne Grenzen erleichtert über Gefangenenaustausch
- Title: "Das war allerhöchste Zeit" - Reporter ohne Grenzen erleichtert über Gefangenenaustausch
- Date: 2nd August 2024
- Summary: REUTERS, BERLIN, 02.08.2024 GESCHÄFTSFÜHRERIN VON REPORTER OHNE GRENZEN, ANJA OSTERHAUS, IM GESPRÄCH BRUNNEN MIT WASSERSPIEL O-TON GESCHÄFTSFÜHRERIN VON REPORTER OHNE GRENZEN, ANJA OSTERHAUS ("Ja, erst mal sind wir wirklich sehr erleichtert. Es war allerhöchste Zeit. Sie saßen zu Unrecht in Haft, wurden aufgrund absurder Vorwürfe verurteilt, und sie sind endlich frei. Das
- Embargoed: 16th August 2024 11:14
- Keywords: Gefangenenaustausch Osterhaus Pressefreiheit Reporter ohne Grenzen Russland
- Location: BERLIN
- City: BERLIN
- Country: Germany
- Topics: Diplomacy/Foreign Policy,Europe,Government/Politics
- Reuters ID: LVA001392302082024RP1
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text:Die Geschäftsführerin der Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen, Anja Osterhaus, hat sich
nach dem großangelegten Gefangenenaustausch erleichtert gezeigt. "Es war allerhöchste Zeit. Sie saßen zu Unrecht in Haft, wurden aufgrund absurder Vorwürfe verurteilt, und sie sind endlich frei", sagte sie am Freitag Reuters TV in Berlin.
Russland und westliche Staaten unter Führung der USA hatten am Donnerstag 24 Gefangene ausgetauscht. Unter ihnen war auch der Journalist Evan Gershkovich. Gershkovich arbeitete als Reporter des "Wall Street Journal" in Russland. Er wurde im Juli wegen Spionagevorwürfen zu 16 Jahren Haft verurteilt. Er wies die Anschuldigungen stets zurück.
Mittlerweile sind alle 16 aus russischer und belarussischer Haft Freigelassenen in den USA und Deutschland angekommen. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am späten Donnerstagabend auf dem Flughafen Köln-Bonn Freigelassene getroffen, die mit zwei Charter-Maschinen aus Ankara eintrafen. Von den ausgetauschten Personen kamen laut Regierungssprecher 13 am Flughafen Köln-Bonn an. Scholz verteidigte dabei die Abschiebung des wegen Mordes inhaftierten russischen Geheimdienst-Offiziers Wadim Krassikow. In den USA wurden bei Republikanern Bedenken laut, der Austausch könnte Russland zu "weiteren Geiselnahmen" ermutigen.
Auch Osterhaus zeigte sich besorgt über die Umstände des Austausches: "Was uns wirklich sehr besorgt, ist, dass jetzt Journalisten und Oppositionelle, die sich nichts zuschulden haben kommen lassen, gegen Verbrecher und Mörder ausgetauscht wurden."
Zudem sei die Lage für Journalisten in Russland weiterhin ausgesprochen schwierig. Medienschaffende müssten jederzeit mit Festnahmen rechnen: "Trotzdem bemühen sich sehr viele Journalisten darum, immer noch Informationen im Rahmen der gesetzlichen, sehr eingeschränkten Möglichkeiten zu verbreiten. Und diese Menschen zahlen das im Zweifelsfall mit ihrer Freiheit.", so Osterhaus.
Russland steht auf Platz 162 von 180 auf der von Reporter ohne Grenzen herausgegebenen Rangliste der Pressefreiheit.
(Produktion: Leon Malherbe, Aljoscha Huber, Claudia Dörries) - Copyright Holder: REUTERS
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