- Title: Strom-Akku statt Diesel: Elektro-Traktor bald in Serienproduktion?
- Date: 23rd October 2024
- Summary: REUTERS, GARCHING AN DER ALZ, 17.10.2024 ELEKTRO-TRAKTOR “TADUS” FÄHRT AUF HOF DROHNENAUFNAHME ELEKTRO-TRAKTOR BEIM MULCHEN ELEKTRO-TRAKTOR FÄHRT AUF WIESE GASPEDAL WÄHREND DER FAHRT DES ELEKTRO-TRAKTORS LENKRAD DES ELEKTRO-TRAKTORS WÄHREND DER FAHRT DROHNENAUFNAHME ELEKTRO-TRAKTOR BEIM MULCHEN ELEKTRO-TRAKTOR BEIM MULCHEN ELEKTRONISCHE GESCHWINDIGKEITSANZEIGE DES ELEKTRO-
- Embargoed: 6th November 2024 09:01
- Keywords: Bauern E-Traktor Elektro-Traktor Landwirtschaft Tadus
- Location: GARCHING AN DER ALZ
- City: GARCHING AN DER ALZ
- Country: Germany
- Topics: Europe,Science
- Reuters ID: LVA001404223102024RP1
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text:Ein Traktor, der nicht mit Diesel, sondern mit einem Strom-Akku betrieben wird: In der Landwirtschaft eine echte Seltenheit. Große Traktorenhersteller vertreiben bisher kaum elektronisch angetriebene Schlepper. Thaddäus und Johanna Baier aus Schnaitsee in Oberbayern haben „Tadus“ entwickelt, einen mit Batterie betriebenen Traktor, der aktuell auf dem Hof von Franz Obereisenbuchner getestet wird.
"In meinen Augen überwiegen insgesamt schon die Vorteile. Das ist zum einen die Kosteneinsparung, weil wir keinen Diesel mehr kaufen müssen und den Strom, den wir brauchen, selbst erzeugen können mit unseren PV-Anlagen“, erzählt Obereisenbuchner. Der Landwirt testet den Prototypen des E-Traktors aktuell seit fast einem Jahr auf seinem Milchvieh-Betrieb. Zu kaufen gibt es diesen nämlich noch nicht. Wenn alles so läuft, wie das Gründer-Ehepaar es sich vorstellt, soll der E-Traktor aber schon Ende 2025 in kleiner Stückzahl in Serienproduktion gehen.
Noch sind Elektro-Traktoren eine Seltenheit in der Landwirtschaft. Das Gründer-Ehepaar Baier möchte das ändern. Die Idee hatte der Entwickler Thaddäus Baier, als er die vielen Photovoltaikanlagen auf den Dächern verschiedener Landwirtschaftsbetriebe gesehen hat. Umweltfreundlicher, aber auch wirtschaftlich effizienter soll der E-Traktor sein. "Dieses Fahrzeug kann einen konventionellen Schlepper zu 100 Prozent ersetzen. Das ist auch unser Ziel und kann quasi die vor Ort erzeugte Energie direkt nutzen“, erklärt der studierte Luft- und Raumfahrtingenieur und fügt an: "Die Kilowattstunde aus der Photovoltaik ist circa drei bis fünf Cent wert. Wenn ich sie im Fahrzeug mechanisiere, kostet sie mich vielleicht zehn Cent am Rad. Wenn ich das gleiche aus Diesel erzeuge, bin ich bei circa 50 Cent, also fast ein Fünffaches von dem was ich habe, wenn ich meinen eigenen Strom erzeuge.“
Die Anschaffungskosten sind allerdings hoch. Laut Johanna Baier, die sich aus betriebswirtschaftlicher Sicht um die Vermarktung und Entwicklung des „Tadus“ kümmert, wird der E-Traktor etwa 35 Prozent teurer sein als ein vergleichbarer Diesel-Schlepper - dieser kostet circa 200.000 Euro. Dabei sind in der Preiskalkulation für den E-Traktor schon Förderungen durch ein Programm der Bundesregierung mit eingerechnet. "Man muss aber unbedingt dazu sagen, dass sich die Betriebskosten so sehr reduzieren bei unserem Traktor, dass diese Mehrkosten innerhalb von 2000 bis 3000 Betriebsstunden wieder drin sind“, hebt Johanna Baier hervor.
Mit einer Akkuladung ist der E-Traktor – je nach Arbeit – fünf bis zehn Stunden lang einsatzfähig. Die meisten alltäglichen Aufgaben lassen sich damit gut erledigen. Für sehr intensive Arbeiten mit schweren Maschinen, wie zum Beispiel Pflügen, ist der Schlepper allerdings nicht geeignet.
Je nach Kapazität der Ladestation kann das Laden der Batterie bis zu acht Stunden dauern. Wenn aber doch dringende Arbeiten für den Traktor anstehen, kann der Akku ausgebaut werden und durch eine Wechsel-Batterie ersetzt werden.
Insgesamt zwei Batterien sind in dem E-Traktor verbaut. Diese können, wenn der Schlepper gerade nicht im Einsatz ist, als Speicher mit einem Fassungsvermögen von 200 Kilowattstunden für den selbstproduzierten Strom verwendet werden. Damit könnten dann wiederum zum Beispiel Melkmaschinen oder andere Geräte für den landwirtschaftlichen Betrieb genutzt werden.
(Produktion: Ayhan Uyanik, Louisa Off, Claudia Dörries) - Copyright Holder: REUTERS
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