"Werden Widerstand erzeugen" - Gewerkschaft zum Stellenabbau bei Thyssenkrupp Steel
Record ID:
1859364
"Werden Widerstand erzeugen" - Gewerkschaft zum Stellenabbau bei Thyssenkrupp Steel
- Title: "Werden Widerstand erzeugen" - Gewerkschaft zum Stellenabbau bei Thyssenkrupp Steel
- Date: 26th November 2024
- Summary: REUTERS, KREUZTAL, 26.11.2024 SCHILD VON THYSSENKRUPP STEEL MIT EINGANG ZUR BETRIEBSVERSAMMLUNG IM HINTERGRUND MITARBEITER BEI BETRIEBSVERSAMMLUNG DURCH FENSTER GEBÄUDE DER BETRIEBSVERSAMMLUNG MAHNWACHE VOR WERK FAHRZEUG VERLÄSST WERK DURCH SCHRANKE LKW VERLÄSST WERK MIT THYSSENKRUPP-SCHILD PROTESTBANNER AN WERK, ZWEI EINSTELLUNGEN PROTESTKREUZ AN WERK MIT SCHWENK NACH UNT
- Embargoed: 10th December 2024 11:32
- Keywords: Arbeitnehmer Arbeitsplätze Gewerkschaft IG Metall Kreuztal Schließung Stellenabbau Thyssenkrupp Werksschließung
- Location: KREUZTAL
- City: KREUZTAL
- Country: Germany
- Topics: Company News Markets,Europe,Economic Events
- Reuters ID: LVA001262926112024RP1
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text:Nach der angekündigten Schließung des Thyssenkrupp-Werks in Kreuztal sind die Beschäftigten am Dienstag in einer Betriebsversammlung über die Pläne des Vorstands informiert worden. Mehrere 100 Mitarbeiter nahmen daran teil, die Stimmung unter den Arbeitern ist alarmiert. "Was hier gerade passiert, ist für mich ein Schlag ins Gesicht der Belegschaft", sagte Mitarbeiter Frank-Reiner Feldmann Reuters TV vor Ort.
Feldmann arbeitetet seit 1979 für das Unternehmen. "Man hat einfach einen Standort ausgewählt, gesagt, den machen wir jetzt einfach zu. Ohne in irgendeiner Art und Weise da auch ganz klar Belege für zu haben, warum das so ist, oder geschweige denn, in irgendeiner Art und Weise auch mal eine Alternative aufzuzeigen. Das hat nichts mit Zukunft zu tun." Auch Azubi Janne Blankenstein sagte, alle seien unzufrieden. "Auch die Auszubildenden sind jetzt so ein bisschen aufgeschmissen, würde ich jetzt mal sagen so. Man weiß ja jetzt nicht, wie es weitergeht jetzt die nächsten zwei, drei Jahre", so der 18-Jährige. Azubi Chelsea Tolkmitt steht nach ihrer Ausbildung zur Elektronikerin kurz vor der Abschlussprüfung. "Wir wissen nichts Genaues, wissen nur, jetzt soll hier alles zumachen. Wir wissen nicht, wann, wie das alles ablaufen soll, können die uns nicht beantworten alles."
IG Metall NRW Bezirksleiter Knut Giesler gab sich kämpferisch. "Wir haben rote Linien, keine betriebsbedingten Kündigungen, keine Standortschließungen. Der Vorstand muss diese Standortschließung zurücknehmen, dann verhandeln wir. Solange diese Standortschließung immer noch im Konzept steht, werden wir keine Verhandlungen führen, sondern wir werden Widerstand erzeugen." Der Vorstand habe kein richtiges Konzept, wie die Schließung vonstattengehen solle. "Das ist Unsinn. Und ich habe immer gesagt, Unsinn werden wir nicht mitmachen", sagte Giesler, der auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Thyssenkrupp Steel ist.
NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann, der später an der Betriebsversammlung teilnahm, nannte den Vorschlag des Vorstands "kaum zu fassen". Man gehe als Landesregierung davon aus, dass Personalveränderungen sozialverträglich seien und es nicht zu betriebsbedingten Kündigungen komme. "Und was man natürlich auch mal wissen muss, ist, wie stellt man sich eigentlich im Management die Zukunft dieses wichtigen Unternehmens für Nordrhein-Westfalen vor? Das kann ich zurzeit, zumindestens jetzt, nicht erkennen", sagte der CDU-Politiker.
Am Montag hatte Thyssenkrupp Steel Europe verkündet, über die nächsten Jahre 40 Prozent an Stellen zu kürzen - insgesamt 11.000 von 27.000. Das Werk in Kreuztal soll ganz geschlossen werden, betroffen sind rund 500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
(Produktion: Stephane Nitschke, Petra Wischgoll) - Copyright Holder: REUTERS
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