- Title: Lauterbach: ePA wird zehntausende Menschenleben retten
- Date: 9th January 2025
- Summary: REUTERS, KÖLN, 09.01.2025 MITARBEITERIN DER PRAXIS NIMMT KRANKENKASSENKARTE ENTGEGEN MITARBEITERIN STECKT KARTE IN LESEGERÄT MITARBEITERIN STECKT KARTE VON HINTEN INS LESEGERÄT ELEKTRONISCHE PATIENTENAKTE (VORFÜHREXEMPLAR BETA-VARIANTE) ELEKTRONISCHE PATIENTENAKTE MIT AUFLISTUNG VON UNTERLAGEN (VORFÜHREXEMPLAR, BETA-VARIANTE) MITARBEITERIN SCHAUT AUF MONITOR ELEKTRONISCHE
- Embargoed: 23rd January 2025 14:30
- Keywords: Arzt Arztpraxis EPA Elektronische Patientenakte Köln Lauterbach Praxis
- Location: KÖLN
- City: KÖLN
- Country: Germany
- Topics: Europe,Government/Politics
- Reuters ID: LVA001196109012025RP1
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text: Sie soll die Arbeit für Ärzte und Patienten gleichermaßen erleichtern - die elektronische Patientenakte (ePA). Am 15. Januar startet “ePA für alle” als Testmodell in NRW, Franken und Umland sowie und Hamburg und Umland. Insgesamt nehmen 250 ausgewählte Praxen, Krankenhäuser und Apotheken teil.
In NRW liegen die Standorte im Gebiet der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) und Westfalen Lippe (KVWL). Der Kölner Hausarzt Oliver Pottkämper ist Teil des vierwöchigen Projekts und wurde am Donnerstag von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) besucht. Lauterbach wollte sich ein Bild von den Vorbereitungen machen.
“Wir haben jetzt eine Testphase, die erst mal bis April laufen wird, wo wir auch engen Kontakt bei mir in dem Fall die KVNO halten werden, um unsere Erfahrungen mitzuteilen und gegebenenfalls noch Feinjustierungen vorzunehmen vor einem Rule-Out, der dann im weiteren Verlauf des Jahres stattfindet”, erklärt Pottkämper. Er freut sich auf die Modellphase. “Ich nehme den Mehraufwand, der vielleicht dadurch entsteht, wenn anfangs noch Fehler entstehen, sehr gerne in Kauf. Weil wenn wir es schaffen, einheitlich medizinische Daten, wenn sie denn nötig sind, sofort abrufbar zu haben, zu etablieren, ist das etwas, wo ich sehr, sehr gerne dabei helfe.” Die EPA hält er für sinnvoll, da sie einen leichteren Austausch von Befunden ermöglicht. “Das Wichtigste wird erst mal der Medikationsplan sein, dass man in der Lage ist, relativ schnell Änderungen darin nachzuvollziehen. Aber auch beispielsweise wenn ich einen Patienten zu einem Fachkollegen schicke und dort einen kardiologischen Befund erwarte, habe ich den einen Tag später, wenn der Kollege den dann in die Akte schiebt, bei mir einsichtig, ohne dass der Patient dafür nochmal in die Praxis kommen muss”, so Pottkämper. Gerade in Krankenhäusern könnte der schnelle Überblick von Vorteil sein. “Hier habe ich mit der elektronischen Patientenakte nun die Möglichkeit, wenn sie denn auch vernünftig geführt wird und gepflegt wird, sehr einfach an diese wichtigen Daten ranzukommen. Ich erspare mir Telefonate oder verzweifeltes Suchen seitens der Angehörigen zu Hause nach Dokumenten und habe das alles zentral gespeichert.”
Gesundheitsminister Lauterbach betonte, dass mit der ePA viele Menschenleben gerettet werden können. "Die Medikation beispielsweise ist sicherer. Wir verlieren mehrere 10.000 Menschenleben pro Jahr, weil sich Arzneimittel nicht vertragen", so Lauterbach vor Journalisten in Köln. Zudem könnten die leichten Fälle einfacher digital zuhause behandelt werden, beispielsweise per Videosprechstunde. "Wir brauchen die Zeit in der Praxis mit den Patienten in der Praxis für die schweren Fälle. Nicht für die vielen leichten Fälle, wo das eigentlich gar nicht notwendig wäre. Somit wird mit der ePA eine ganz andere Medizin langfristig möglich werden."
Auch seien die Daten in der ePA sicher, so Lauterbach. "Die elektronische Patientenakte wird nicht ans Netz gehen, wenn es auch nur ein Restrisiko für einen großen Hackerangriff geben sollte." Man kenne aktuelle technischen Probleme. "Es sind ehrlich gesagt nur noch Kleinigkeiten, aber die werden wir jetzt auch ausräumen." Lauterbach geht davon aus, dass die ePA nach der Testphase zeitnah - womöglich bis April - bundesweit implementiert werden könne.
(Produktion: Erol Dogrudogan, Petra Wischgoll) - Copyright Holder: REUTERS
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