"Endlich mal Ehrlichkeit"– Milchbauer hofft auf Verbesserungen nach Bundestagswahl
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1901845
"Endlich mal Ehrlichkeit"– Milchbauer hofft auf Verbesserungen nach Bundestagswahl
- Title: "Endlich mal Ehrlichkeit"– Milchbauer hofft auf Verbesserungen nach Bundestagswahl
- Date: 17th January 2025
- Summary: REUTERS, PUCHSCHLAGEN, 16.01.2025 DROHNENAUFNAHME VERSCHNEITE LANDWIRTSCHAFT UND MILCHVIEHBETRIEB LANDWIRT SIMON SEDLMAIR STREICHELT SEINE KÜHE, ZWEI EINSTELLUNGEN SEDLMAIR KEHRT IM STALL, VERSCHIEDENE EINSTELLUNGEN DROHNENAUFNAHME KÜHE IM STALL KUH IM STALL KAUT O-TON SIMON SEDLMAIR, LANDWIRT, ÜBER DIE ZEIT WÄHREND DER AMPEL-REGIERUNG ("Es war sehr schwierig, muss ich gan
- Embargoed: 31st January 2025 10:21
- Keywords: Bauernproteste Bundestagswahl Bürokratieabbau Landwirtschaft Milchviehbetrieb Özdemir
- Location: PUCHSCHLAGEN, BERLIN
- City: PUCHSCHLAGEN, BERLIN
- Country: Germany
- Topics: Europe,Government/Politics
- Reuters ID: LVA001399117012025RP1
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text: Landwirt Simon Sedlmair betreibt im bayerischen Puchschlagen, im Landkreis Dachau, einen Milchviehbetrieb mit rund 320 Tieren. Mit der Politik der Ampel-Regierung der vergangenen dreieinhalb Jahre hadert er.
Sedlmair beklagt die zunehmende Bürokratie und die Unbeständigkeit politischer Entscheidungen.
Die Streichung der Agrardiesel-Subventionen hatte vor rund einem Jahr zu deutschlandweiten Protesten der Landwirte geführt, doch Sedlmair sieht noch ein weiteres Problem. "Was das Fass zum Überlaufen gebracht hat, war die Agrardiesel-Geschichte, aber das große Problem ist dieses Bürokratiemonster, und wir hatten jetzt gemeint nach dem Streik, dass es besser wird", sagt Sedlmair. Man habe ein paar Sachen ein bisschen weggebracht, aber das sei nicht genug gewesen. "Man merkt jetzt schon wieder, dass neue Sachen kommen. Also wieder Bürokratie extrem, und das hält unsere Betriebe extrem auf", beklagt er.
Zusätzlich bereitet der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) Ende vergangener Woche in Brandenburg dem Milchbauern Sorgen. Erste Handelsbeschränkungen aus den Niederlanden und England verunsichern die Landwirte und die Grüne Woche in Berlin muss wegen der hohen Ansteckungsgefahr bei dem MKS-Virus in den Tierhallen auf Paarhufer wie Kühe, Schwein, Ziegen oder Schafe verzichten.
"Ich hoffe mir von der Politik, wenn die Neuwahlen sind, endlich mal Ehrlichkeit. Also nicht so Wischiwaschi, sondern Ehrlichkeit gegenüber den Landwirten. Wir brauchen Richtlinien an die wir uns halten können langfristig", fordert Sedlmair. Investitionen seien gerade bei der Tierhaltung und für Gebäude langwierig.
„Wir erhoffen uns endlich auch diesen Bürokratieabbau, den will auch das Handwerk – jeder braucht den, aber man kann nicht so weitermachen", sagt der Landwirt. Die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar 2025 sieht Sedlmair als Chance für einen Neuanfang in der Agrarpolitik.
Der scheidende Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hatte sich damals auf die Seite der Landwirte gestellt und in der Ampel-Koalition Nachbesserungen verhandelt. "Mein Eindruck ist aber, dass die Proteste eigentlich, wenn Sie so wollen, der letzte Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat beim Agrardiesel. In Wirklichkeit ging es um all die ganzen Dinge, die über Jahrzehnte angehäuft worden sind", sagt er. Schließlich sei es ihm gelungen, dass die ursprünglichen Spar-Beschlüsse größtenteils zurückgenommen wurden. "Das Thema Kfz-Steuerbefreiung ist wieder vollumfänglich eingesetzt und beim Agrardiesel ist der Ausstieg zumindest jetzt in drei Stufen, und die nächste Regierung kann ja entscheiden, dass sie das auch zurücknimmt", erklärt er.
(Produktion: Louisa Off, Anja Guder, Oliver Barth, Claudia Dörries) - Copyright Holder: REUTERS
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