- Title: Bundesregierung will Stahlbranche auf Ökokurs bringen
- Date: 15th July 2020
- Summary: CORONA-POOL, BERLIN, 15.07.2020 ANKUNFT BUNDESWIRTSCHAFTSMINISTER PETER ALTMAIER (CDU) VIDEO-SCREEN O-TON BUNDESWIRTSCHAFTSMINISTER PETER ALTMAIER (CDU) ("Mit diesem Handlungskonzept Stahl stellt sich die Politik eindeutig hinter eine wettbewerbsfähige, zukunftsfähige und klimafreundliche Stahlindustrie am Standort Deutschland. Wir stehen zu den über 86.000 Beschäftigten. Wir stehen zu den Zulieferern. Wir stehen zu den Bürgerinnen und Bürgern, die dieser Stahlindustrie ihre Perspektiven in den letzten Jahren und auch künftig zu verdanken haben. Wir sehen darin ein klares Signal für den Stahlstandort Deutschland und Europa. Wir sehen aber auch ein Signal für unsere Bereitschaft, die Transformation hin zu einer klimafreundlichen Wirtschaft und Industrie in den nächsten Jahren mit den Betroffenen gemeinsam zu gehen.") REDE ALTMAIER O-TON BUNDESWIRTSCHAFTSMINISTER PETER ALTMAIER (CDU) ("Und wir wissen, dass die Stahlindustrie im Augenblick erheblichen Herausforderungen gegenübersteht. Zu diesen Herausforderungen gehören bereits seit einiger Zeit zunehmender internationaler Protektionismus und staatliche Begünstigung in einigen Ländern weltweit, verbunden mit Überkapazitäten und dem Versuch, durch aggressive Handelspraktiken Marktanteile zu gewinnen. Hinzu kommt die Corona-Pandemie, die dazu geführt hat, dass die Nachfrage nach Produkten der Stahlindustrie deutlich zurückgegangen ist. Das hängt damit zusammen, dass die Automobilindustrie, dass fast alle Bereiche der produzierenden Industrie, insbesondere im zweiten Quartal dieses Jahres, von erheblichen Produktions-Rückgängen betroffen war.") REDER ALTMAIER O-TON BUNDESWIRTSCHAFTSMINISTER PETER ALTMAIER (CDU) ("Wir gehen davon aus, dass die Stahlindustrie und Bundesregierung, dass wir in der Zeit bis 2050 alleine in Deutschland Investitionsentscheidungen in der Größenordnung von rund 30 Milliarden Euro oder mehr tätigen müssen, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Um es klar und deutlich auszusprechen: Es ist möglich, grünen Stahl zu erzeugen, der klimaneutral produziert wird und die Umwelt und den Planeten nicht belastet.") REDE ALTMAIER O-TON BUNDESWIRTSCHAFTSMINISTER PETER ALTMAIER (CDU) ("Die Frage einer Fusion ist nach meinem Verständnis eine, die nicht zunächst von der Bundesregierung gestellt und beantwortet werden soll, sondern die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, industriepolitisch als richtig erachtete Maßnahmen zu unterstützen. Aber die Initiative muss von den Betroffenen ausgehen.") ENDE DER PK
- Embargoed: 29th July 2020 13:06
- Keywords: Altmaier Fusion Handlungskonzept Stahl Thyssenkrupp
- Location: BERLIN
- City: BERLIN
- Country: Germany
- Reuters ID: LVA001CMX6QFN
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text:Die Bundesregierung will die kriselnde Stahlbranche gegen unfairen Wettbewerb schützen und den Umbau zu einer klimafreundlichen Produktion fördern. "Die Stahlindustrie ist eine Schlüsselindustrie", sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier am Mittwoch in Berlin. "Wir möchten, dass die Stahlindustrie auch in 30 Jahren aus eigener Kraft wettbewerbsfähig und klimaneutral produzieren kann." Das Kabinett billigte dafür das von Altmaier erarbeitete Handlungskonzept. Klimaneutralität könne nur erreicht werden, wenn in Schlüsselindustrien rechtzeitig der notwendige Umbau eingeleitet werde. Dieser werde bis 2050 allein in Deutschland schätzungsweise 30 Milliarden Euro kosten, so der CDU-Politiker.
Industrie und Gewerkschaft machten deutlich, dass die Branche solche Summen nicht alleine stemmen kann. Altmaier sagte finanzielle Unterstützung zu, blieb viele Details aber noch schuldig. "Es ist möglich, grünen Stahl zu erzeugen." Eine Schlüsselrolle werde dabei die industrielle Nutzung von Wasserstoff spielen, der auf Basis erneuerbarer Energien hergestellt werde. Im zuletzt beschlossen Corona-Konjunkturpaket stehen neun Milliarden Euro zur Förderung der Wasserstoff-Technologie zur Verfügung. Außerdem müssten aus dem Bundeshaushalt notwendige Mittel besorgt werden. Bei größeren Projekten könne es in der Regel einen staatlichen Zuschuss von 25 bis 35 Prozent der Investitionssumme geben, sagte Altmaier.
Die Stahlbranche leidet unter anderem unter Billigangeboten aus China. In dem mit der Wirtschaft erarbeiteten Konzept wird die EU aufgefordert, ihre Anstrengungen für einen fairen Wettbewerb zu verstärken. Zudem müsse eine Abwanderung der Unternehmen in Länder mit weniger Klimaschutz verhindert werden. Deutschland wolle sich für die Hersteller im Zuge der EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020 einsetzen.
Unklar blieb, welche Auswirkungen die Pläne auf Zusammenschlüsse in der Branche haben werden. Die Initiative für Fusionen müsse von Unternehmen ausgehen und nicht von der Bundesregierung, so Altmaier. Thyssenkrupp hat eine Fusion mit Salzgitter als Option bezeichnet und wird dabei von Teilen der IG Metall unterstützt. Die Idee trifft bei Salzgitter aber bislang auf wenig Gegenliebe. Altmaier hatte in der Vergangenheit Thyssen als besonders schützenswerten Konzern bezeichnet. - Copyright Holder: REUTERS
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