- Title: GDL spricht von Streik-Erfolg und droht mit weiterem Arbeitskampf
- Date: 13th August 2021
- Summary: CORONA-POOL, BERLIN, 13.08.2021 ANKUNFT GDL-CHEF CLAUS WESELSKY ZU PRESSEKONFERENZ, WEISSBLITZ O-TON GDL-CHEF CLAUS WESELSKY ("Meine sehr geehrten Damen und Herren, es beginnt bereits aus der Abteilung Agitation und Propaganda der neue Weg, den Streik der GDL kleinzureden. Wenn Sie die Zahlen, die über dpa verlautbart wurden, betrachten, dann sehen Sie den Versuch des Managements, das kleinzureden, was für uns ein großer Erfolg ist. Und, an der Stelle bitte ich um Verständnis, was für die Kunden zu harter Betroffenheit geführt hat, nämlich ein Bahnverkehr, der an vielen Stellen sogar komplett zum Erliegen gekommen ist, aber an sehr vielen Stellen auch keinesfalls die versprochenen 25 Prozent des Fernverkehrs beinhaltet.") WEISSBLITZ O-TON GDL-CHEF CLAUS WESELSKY ("Ich sage Ihnen an der Stelle klar und deutlich: Dafür ist die GDL nicht verantwortlich. Wer Versprechen abgibt, hat sie zu halten. Das Management der Bahn hat einmal erneut mehr bewiesen, dass es Versprechungen nicht hält. Insoweit ist es sehr bedauerlich, dass im Gegensatz zur Streikmassnahme 14/15 der sogenannte Notfahrplan eben nicht stabil gehalten worden ist und Reisende Verbindungen suggeriert bekommen haben, die dann nicht gefahren sind.") WEISSBLITZ O-TON GDL-CHEF CLAUS WESELSKY ("Die Wut der Eisenbahner ist groß, und ich möchte an der Stelle darauf hinweisen, dass nach unserer Protestmaßnahme wir nur noch eine kurze Zeit verstreichen lassen werden, um erneut in Arbeitskampfmaßnahmen einzutreten. Ich denke, dass das Bahn-Management ausreichend Zeit hatte, die Situation zu bewerten, gesehen hat, dass nicht nur Lokführer, sondern auch Fahrdienstleiter und Werkstatt-Mitarbeiter im Streik sind und verstanden hat, dass es sich mittlerweile im Konflikt mit den eigenen Beschäftigten befindet und nicht mit einer Gewerkschaft oder mit einem Gewerkschaftsvorsitzenden. Von daher kann ich Ihnen und uns nur wünschen, dass entweder Besinnung in den Köpfen der Verantwortlichen im Bahn-Tower eintritt oder Besinnung beim Eigentümer eintritt. Wer und wodurch zu einer besseren Erkenntnis kommt, ist uns egal. Fakt ist: Entweder es kommt ein verbessertes Angebot auf den Tisch, oder wir lassen erneut die Züge in diesem Land stehen.") WEISSBLITZ O-TON GDL-CHEF CLAUS WESELSKY ("Das, was die Deutsche Bahn AG in den letzten Jahren geboten hat, ist schlicht und ergreifend eine völlige Fehlentwicklung. Von daher sind wir ganz sicher, dass die Ansprüche, die wir erheben, die Forderungen, die wir tarifvertraglich erheben und die wir im Arbeitskampf durchsetzen, erstens, am Ende durchgesetzt werden. Zweitens. Gerecht, rechtmäßig, verhältnismäßig und zulässig sind. Und wir lassen uns von niemandem, auch nicht von einseitiger Medienberichterstattung, einreden oder beibringen, dass dies ein politischer Streik ist. Ich habe mehrfach erläutert, dass das Thema TEG auf den Arbeitsgerichten ist und dort Entscheidungen zugeführt werden wird. Und am Ende werden alle sehen, wer die Mehrheit im Betrieb hat.") WEISSBLITZ O-TON GDL-CHEF CLAUS WESELSKY ("Hier gibt es eine klare Verantwortung des Bundes. Und Sie wissen, wer der Verkehrsminister ist, und Sie wissen, dass Enak Ferlemann seit Jahrzehnten im Eisenbahnsystem tätig ist. Ich halte es für unanständig, wenn dieser Parteikollege aus der CDU solche Ausführungen macht und klar aufweist und damit das Management der Deutschen Bahn stärkt und damit weitere Arbeitskampfmaßnahmen auf dem Rücken von Bahnkunden provoziert. Das ist nicht nur unanständig, sondern das ist der klare Versuch, eigenes Versagen zu vertuschen. Denn in Wahrheit haben die Nieten in Nadelstreifen im Bahn-Tower das Sagen, wie sich dieser Konzern entwickelt und nicht die Aufsicht im Verkehrsministerium?.Das muss man ganz klar erkennen.") WEISSBLITZ O-TON GDL-CHEF CLAUS WESELSKY ("Ich halte diese Festlegung für zu hart im Eisenbahnernsystem. Wir sind in der Lage einzuschätzen, wann es gut, wann es genug ist, und wir sind in der Lage, und das ist das eigentlich Gute dabei, flexibel sein zu können. Unsere Kolleginnen und Kollegen drängen zwar bessere, längere Arbeitskampf Maßnahmen zu machen, aber sie haben auch Verständnis, wenn die Führung entscheidet, an der Stelle waren es eben 48 Stunden im Personenverkehr und wie viele es in der nächsten Runde sein werden, ist noch zu entscheiden. Aber einen unbefristeten Streik halte ich im jetzigen Moment für nicht opportun bzw. für nicht zu verantworten.") WEISSBLITZ WESELSKY BEENDET PRESSEKONFERENZ, STEHT AUF UND GEHT
- Embargoed: 27th August 2021 11:50
- Keywords: Deutsche Bahn GDL Streik Weselsky
- Location: BERLIN
- City: BERLIN
- Country: Germany
- Topics: Europe,Economic Events
- Reuters ID: LVA001EQ44UOJ
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text: Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) hat den mehrtägigen Streik als vollen Erfolg gelobt und mit einem weiteren Arbeitskampf gedroht. "Entweder es kommt ein verbessertes Angebot auf den Tisch, oder wir lassen erneut die Züge in diesem Land stehen", sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Freitag in Berlin. Man werde bis dahin nicht lange warten. Der Ausstand sei ein "großer Erfolg" gewesen.
Die Bahn hatte zuvor erklärt, die GDL-Spitze habe ihr Ziel verfehlt, da nur ein Viertel der 20.000 Lokführer gestreikt habe. Weselsky sagte, die Bahn habe - anders als behauptet - nicht einmal einen stabilen Not-Fahrplan mit einem Viertel der Fernzüge fahren können. Einen neuen Arbeitskampf werde man aber mit einem größeren Vorlauf als den zuletzt etwa 15 Stunden ankündigen. Einen unbefristeten Streik plane man derzeit nicht. Am Dienstag soll es aber zunächst einen Protesttag vor der Bahn-Zentrale in Berlin geben.
Gestreikt wurde von Dienstagabend bis Freitagfrüh. "Nach dem Streik hat der Zugbetrieb überall wieder planmäßig begonnen", hatte Bahn-Sprecher Achim Stauß erklärt. Im Laufe des Tages werde er wieder normal rollen. Allerdings würden die Züge am Freitag wie am Wochenende deutlich voller als üblich sein. Dies hat auch mit den nachgeholten Fahrten zu tun.
GDL-Chef Claus Weselsky verwahrte sich gegen Vorwürfe, die GDL habe eigentlich politische Ziele und schiebe die Tarifforderungen nur vor. "Wir lassen uns nicht einreden, dass dies ein politischer Streik ist", sagte er zu entsprechenden Äußerungen des Bahn-Beauftragten der Bundesregierung, Enak Ferlemann.
Die Bahn hatte der GDL zuletzt Lohnerhöhungen in zwei Schritten angeboten: 1,5 Prozent zum 1. Januar 2022 und 1,7 Prozent zum 1. März 2023, bei einer Laufzeit bis Ende Juni 2024. Der GDL reicht dies nicht. Sie fordert unter anderem frühere Lohnerhöhungen, eine kürzere Laufzeit und einen Corona-Bonus von 600 Euro. - Copyright Holder: REUTERS
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