- Title: Lokführer setzen Streik nun im Personenverkehr fort
- Date: 23rd August 2021
- Summary: REUTERS, KÖLN, 23.08.2021 TOTALE KÖLNER HAUPTBAHNHOF BAHNHOF MIT PASSAGIEREN, DIVERSE EINSTELLUNGEN O-TON PASSAGIER NIKOLAUS ROTH ("Ich finde, die Erpressung liegt beim Bahnvorstand; und da sehe ich mich eher als Opfer. Also ich unterstütze den Streik mit anderen Worten; obwohl ich betroffen bin.") O-TON PASSAGIER WERNER GROTH ("Ich bin betroffen, ich bin Kummer mit der Bahn gewohnt. Und solange die Züge fahren, die im Navigator stehen, kann ich damit leben.") O-TON PASSAGIER UWE SCHAFFLIK ("Aber da einige fahren, ich werde schon dahinkommen, wo ich hinkommen möchte, sprich, zur Arbeit. Aber grundsätzlich habe ich mit dem Streik kein Problem, stehe ich eigentlich zu. Finde ich in Ordnung, Arbeitskampf muss ein. Ist so.") MENSCHEN AM BAHNSTEIG, DIVERSE EINSTELLUNGEN DURCHSAGE AM BAHNSTEIG BAHNSTEIGE, DIVERSE EINSTELLUNGEN
- Embargoed: 6th September 2021 06:20
- Keywords: Bahnstreik GDL Personenverkehr
- Location: KÖLN
- City: KÖLN
- Country: Germany
- Topics: Company News Markets,Europe,Economic Events
- Reuters ID: LVA001ERI2SSZ
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text: Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL trifft zum zweiten Mal in diesem Monat Berufspendler und Ferienreisende. Am Montagmorgen legten die GDL-Lokführer im Nah- und Fernverkehr ihre Arbeit nieder. Drei Viertel der IC und ICE blieben deshalb stehen, wie die Deutsche Bahn] mitteilte. Im Nahverkehr mit den Regionalzügen und S-Bahnen wolle man etwa 40 Prozent des Angebots aufrecht erhalten. Der Not-Fahrplan sei stabil angelaufen. Dennoch sollten alle nicht unbedingt nötigen Reisen verschoben werden, riet die Bahn. Die Tickets des Fernverkehrs könnten bis 4. September genutzt werden. Fahrkarten würden auch erstattet.
Der Arbeitskampf soll am Mittwochmorgen um 02.00 Uhr enden. Im Güterverkehr, wo bereits seit Samstag gestreikt wird, waren die Auswirkungen laut Bahn wegen des vergleichsweise geringen Verkehrs am Wochenende zunächst gering. "Wir rechnen damit, dass es im späteren Tagesverlauf zu Beeinträchtigungen und Verspätungen unserer Cargozüge kommen kann", sagte ein DB-Cargo-Sprecher. System- und versorgungsrelevante Züge hätten weiterhin Priorität und gelangten bislang - auch mit Hilfe unserer Partnerbahnen - an ihr Ziel."
"Dieser zweite Streik der GDL ist noch überflüssiger als der erste", sagte Bahnsprecher Achim Stauß. Er verwies auf den Vorstoß der Bahn vom Wochenende, mit der GDL über eine Corona-Prämie zu verhandeln. Die GDL sollte dafür auf den Streik verzichten, was diese aber ablehnte. "Das zeigt, der GDL geht es um einen politischen Kampf und nicht um eine Lösung am Verhandlungstisch." Dies sei verantwortungslos.
GDL-Chef Claus Weselsky hatte eine konkrete Offerte gefordert und sprach von einem "Scheinangebot" der Bahn. "Die GDL ist verhandlungsbereit, aber nur auf der Grundlage eines Angebots, das diesen Namen auch verdient." Es handele sich nur um ein in Aussicht gestellt Angebot. Die Deutsche Bahn hatte den Lokführern eine Corona-Prämie angeboten und im Gegenzug ein Ende der Streiks gefordert.
Die Gewerkschaft verlangt eine Corona-Prämie von 600 Euro. Die von der Gewerkschaft geforderten 3,2 Prozent Lohnerhöhung will die Bahn nicht sofort, sondern in zwei Schritten zahlen: 1,5 Prozent zum 1. Januar 2022 und 1,7 Prozent zum 1. März 2023, bei einer Laufzeit bis Ende Juni 2024.
Mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte der auch durch die Corona-Krise angeschlagene Konzern bereits im vergangenen Jahr einen Sanierungstarifvertrag geschlossen, den die GDL als völlig unzureichend ablehnt. Zusätzlich kompliziert wird die Tarifrunde dadurch, dass EVG und die GDL beide den Anspruch erheben, für fast alle der 185.000 Beschäftigten in Deutschland beim Schienenpersonal zu verhandeln. Die Bahn sieht sich aber gezwungen, das Tarifeinheitsgesetz anzuwenden: Danach gilt ein Tarifvertrag nur dort, wo die jeweilige Gewerkschaft die Mehrheit hat. Laut Bahn hat die GDL in 16 der rund 300 Einzelbetriebe des Konzerns die Mehrheit. Die GDL bestreitet das und klagt vor Gericht. - Copyright Holder: REUTERS
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