- Title: Merkel - Zahl der belegten Krankenhausbetten wird Maßstab für Coronamaßnahmen
- Date: 23rd August 2021
- Summary: WDR-POOL, 24.08.2021 MERKEL GEHT AN REDEPULT O-TON BUNDESKANZLERIN ANGELA MERKEL (CDU) ("Und das Impfen bedeutet auch, dass wir jetzt bei unseren Coronamaßnahmen Veränderungen vornehmen können. Wir haben heute beschlossen, dass wir nicht mehr umfassende Schutzmaßnahmen schon bei einer Fallzahl oder Inzidenz von 50 brauchen, weil eben ein großer Teil der Menschen geimpft ist. Und ich möchte einfach nochmal auch von dieser Stelle aus alle Bürgerinnen und Bürger Nordrhein-Westfalens bitten, wenn sie Möglichkeiten haben, sich impfen zu lassen, also wenn sie zu der Bevölkerungsgruppe gehören, dann nutzen Sie das. Denn wir müssen weiter vorsichtig bleiben. Unsere Impfquote ist noch nicht groß genug. Und wir werden in Zukunft als Maßstab für die Frage, wann müssen wir zusätzliche Maßnahmen ergreifen, die Zahl der belegten Krankenhausbetten nehmen. Aber die hängt natürlich auch mit der Zahl der Infektionen zusammen und je höher die Impfquote ist, umso höher kann die Fallzahl sein, bevor unser Gesundheitssystem droht, überfordert zu werden. Und wir werden mit den Ministerpräsidentinnen und dem Ministerpräsidenten diskutieren, ab wann bei der Belegung der Krankenhausbetten pro 100 000 Einwohner und 7 Tage wir dann weiter gehen müssen. Aber das vorrangige Ziel muss sein, gar nicht erst zu diesem Punkt zu kommen. Und deshalb ist es richtig, dass wir in Innenräumen jetzt auch zusätzlich Tests machen für die, die nicht geimpft sind. Und diejenigen, die genesen und geimpft sind, können in Innenräume ohne weitere Herausforderungen gehen. Das ist unser Ziel, dass wir das schaffen und möglichst keine weiteren Maßnahmen brauchen. Aber wir müssen wachsam sein.") O-TON BUNDESKANZLERIN ANGELA MERKEL (CDU) ("In diesem Sinne, herzlichen Glückwunsch zu 75 Jahren Nordrhein-Westfalen. Alles erdenklich gute Glück auf, Zukunft.") TOTALE MODERATOR UND ORCHESTER LASCHET GEHT AN REDEPULT O-TON MINISTERPRÄSIDENT VON NORDRHEIN-WESTFALEN ARMIN LASCHET (CDU) ("Aller Voraussicht nach bist du beim 80-jährigen Jubiläum nicht mehr Bundeskanzlerin. Deshalb danken wir dir auch am heutigen Tag für die großen Krisen, die du in deiner Amtszeit zu bewältigen hattest und die uns als Land immer auch betroffen hatten: die Weltfinanzkrise, die europäische Schuldenkrise, die Flüchtlingskrise und jetzt die Pandemie. Du hast unser Land mit glücklicher Hand durch diese Zeiten geführt. Dafür dankt dir Nordrhein-Westfalen ganz herzlich.") O-TON MINISTERPRÄSIDENT VON NORDRHEIN-WESTFALEN ARMIN LASCHET (CDU) ("Und ich danke Ihnen, Frau Bundeskanzlerin, Dir liebe Angela für die gute Zusammenarbeit bei der Wiederaufbauhilfe für die Flutopfer. In wenigen Tagen 30 Milliarden freizumachen in der Solidarität des Bundes und von den anderen 14 Bundesländern, die nicht betroffen waren, ist eine große gesamtdeutsche Leistung. Dafür auch der Bundesregierung einen herzlichen Dank.") O-TON MINISTERPRÄSIDENT VON NORDRHEIN-WESTFALEN ARMIN LASCHET (CDU) ("Ich danke den vielen, vielen Menschen, die in den vergangenen Jahrzehnten und bis zum heutigen Tag zu dieser wunderbaren Prägung beigetragen haben. Erhalten und pflegen wir sie gemeinsam, auch in der Zukunft. Das wünsche ich unserem Land. Gottes Segen und Glück auf.")
- Embargoed: 6th September 2021 18:52
- Keywords: Hospitalisierung Inzidenz NRW
- Location: DÃœSSELDORF
- City: DÃœSSELDORF
- Country: Germany
- Topics: Europe,Government/Politics
- Reuters ID: LVA002ERI2XJN
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text: Die Bundesregierung steuert in der Corona-Politik um: Das Corona-Kabinett einigte sich am Montag darauf, Beschränkungen im öffentlichen Leben nicht mehr an die Höhe der Infektionszahlen zu knüpfen. Stattdessen soll nach Angaben des Gesundheitsministeriums nun die Quote der Hospitalisierung der entscheidende Indikator werden. "Wir haben heute beschlossen, dass wir nicht mehr umfassende Schutzmaßnahmen schon bei einer Fallzahl oder Inzidenz von 50 brauchen, weil eben ein großer Teil der Menschen geimpft ist", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem Festakt anlässlich des 75. Jahrestages der Gründung. Nordrhein-Westfalens in Düsseldorf. "Wir werden in Zukunft als Maßstab für die Frage, wann müssen wir zusätzliche Maßnahmen ergreifen, die Zahl der belegten Krankenhausbetten nehmen. Aber die hängt natürlich auch mit der Zahl der Infektionen zusammen und je höher die Impfquote ist, umso höher kann die Fallzahl sein, bevor unser Gesundheitssystem droht, überfordert zu werden. Und wir werden mit den Ministerpräsidentinnen und dem Ministerpräsidenten diskutieren, ab wann bei der Belegung der Krankenhausbetten pro 100 000 Einwohner und 7 Tage wir dann weiter gehen müssen", sagte Merkel weiter. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Montag einen erneuten starken Anstieg der Corona-Infektionen.
Bereits am Sonntagabend hatte Unionskanzlerkandidat Armin Laschet eine schnelle Änderung des Infektionsschutzgesetzes gefordert. "Die 50er Inzidenz im Gesetz hat ausgedient", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Montag im ZDF.
Das Corona-Kabinett beschloss, dass Spahn den Fraktionen nun einen Vorschlag erarbeiten soll, damit die Abschaffung der bisher im Infektionsschutzgesetz festgelegten Sieben-Tages-Inzidenzen von 35, 50 und 100 noch vor der Bundestagswahl beschlossen werden kann. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich innerhalb einer Woche mit dem Coronavirus angesteckt haben.
Frühere Corona-Einschränkungen wurden stets an Infektions-Grenzwerte geknüpft. Die Inzidenz verliert aber wegen der steigenden Impfquote an Aussagekraft. Nun soll ermittelt werden, wie viele Corona-Infizierte pro 100.000 Einwohner in einer Woche ins Krankenhaus müssen. Derzeit liegt der Wert nach.
Angaben eines Sprechers des Gesundheitsministerium bei 1,3. Auf dem Höhepunkt der zweiten Welle betrug er zehn bis zwölf. Von diesen Patienten landet dann wiederum ein Teil mit schweren Krankheitsverläufen auf den Intensivstationen. Man wolle eine erneute Belastung der Ärzte und Pfleger wie im Winter auf jeden.
Fall vermeiden, sagte Regierungssprecher Seibert. Wo der neue Hospitalisierungsgrenzwert liegen soll, ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums noch unklar, weil für ländliche und städtische Gebiete die Belastung des Gesundheitssystems unterschiedlich sei.
Seibert sprach am Montag von einer "Pandemie der Ungeimpften". Mittlerweile seien laut Robert-Koch-Institut 90 Prozent der in Krankenhäuser eingewiesenen Corona-Patienten nicht geimpft. Der Anteil der Ungeimpften auf den Intensivstationen mache sogar 94 Prozent aus. Am Montag wurden.
769 Corona-Patienten auf Intensivstationen in Krankenhäusern gemeldet. Der Wert ist noch deutlich niedriger als bei früheren
Corona-Wellen, steigt aber kontinuierlich und schnell an. Am Montag vor einer Woche wurden noch 541 Menschen auf Intensivstationen behandelt.
Mit dem überall verfügbaren Impfangebot hatte sich die Debatte völlig gedreht. Neben Laschet hatte auch SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz gefordert, dass es keinen erneuten Lockdown geben dürfe. Mehrere Spitzenpolitiker warben erneut dafür, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen. - Copyright Holder: REUTERS
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