- Title: Klingbeil - "Die Menschen wollen Olaf Scholz im Kanzleramt"
- Date: 27th September 2021
- Summary: REUTERS, BERLIN, 27.09.2021 SPD-LOGO O-TON SPD-GENERALSEKRETÄR LARS KLINGBEIL ("Unser Regierungsanspruch gründet sich darauf, dass wir mit Abstand gestern stärkste Partei geworden sind, dass wir die stärkste Fraktion im Bundestag stellen, dass Olaf Scholz überzeugende Umfragewerte hat. Die Menschen wollen ihn als Kanzler und auch der Schlussspurt, den wir hingelegt haben, zeigt ja, die Menschen wollen Olaf Scholz im Kanzleramt. Dass Armin Laschet Regierungsanspruch ableitet aus dem Wahlergebnis, das verwundert mich allerdings sehr. Ich meine, der schwarze Balken geht tief in den Keller. Armin Laschet hat katastrophale persönliche Werte. Die Union hat sich unter Armin Laschet verändert. Also die Masken-Deals wurden nicht aufgearbeitet. Man hat einen Hans-Georg Maaßen auf einmal als Kandidaten präsentiert, den die Bürgerinnen und Bürger gestern Gott sei Dank verhindert haben als Bundestagsabgeordneten, aber Armin Laschet hatte nicht die Kraft dafür. Und wir haben einen inhaltsleeren Wahlkampf der Union in den letzten Wochen erlebt. Keine Ideen, keine Konzepte, kein Plan fürs Land. Also Armin Laschet ist jemand, den die Menschen nicht als Kanzler wollen.") WILLY BRANDT STATUE O-TON SPD-GENERALSEKRETÄR LARS KLINGBEIL ("Wir sind sehr, sehr entschieden aufgetreten in dieser Wahl. Wir sind geschlossen aufgetreten. Wir haben auf Alltagsthemen gesetzt. Wir haben gesagt, wir packen das Thema bezahlbares Wohnen an, deutlich gemacht, wir wollen zwölf Euro Mindestlohn, Klimaschutz, Rentenpolitik. Und wir hatten mit Olaf Scholz den überzeugendsten Kandidaten. Das ist das Erfolgsrezept dieses Wahlkampfs. Und natürlich, was mich unfassbar stolz macht: Sie haben eine kämpfende SPD erlebt, 400 000 SPD-Mitglieder, die unterwegs waren, 299 Bundestagskandidaten. Und ich habe hier im Willy-Brandt-Haus ein tolles Team, die mit Leidenschaft kompensiert haben, dass wir 10 Millionen weniger in diesem Wahlkampf hatten.") SCHRIFTZUG "SCHOLZ PACKT DAS AN" O-TON SPD-GENERALSEKRETÄR LARS KLINGBEIL ("Also das ist ja eine Umbruchsituation nach nach 16 Jahren Merkel. Wir stehen vor historischen Aufgaben, große Projekte wie Klimaschutz, Europapolitik, Digitalisierung, Staatsmodernisierung. Das muss jetzt alles von einer nächsten Regierung sehr schnell, zügig und umfassend angepackt werden. Und dafür werden wir jetzt Gespräche führen. Wir werden es heute in den Gremien besprechen, Parteivorstand, Präsidium, mit wem wir als erstes dann noch sehr konkret reden wollen. Dass andere reden, das ist so, das wissen wir auch. Aber nochmal, der klare Auftrag eine nächste Regierung anzuführen, der liegt bei Olaf Scholz und der SPD.") WILLY BRANDT STATUE O-TON SPD-GENERALSEKRETÄR LARS KLINGBEIL ("Wir haben ein Programm. Wir haben Vorstellungen, z.B. dass wir 12 Euro Mindestlohn durchsetzen wollen, z.B. auch, dass wir den Bereich Klimaschutz jetzt richtig voranbringen in der nächsten Legislatur. Und damit gehen wir jetzt in Gespräche. Wir brauchen eine stabile Regierung. Aber klar ist auch, wir werden ernsthafte Gespräche führen. Wir werden seriöse Gespräche führen und ein Überbietungswettbewerb, so wie ich das gestern von Teilen der Union auch schon gehört habe, dass man sagt, ihr kriegt jetzt alles, was ihr wollt. Das ist nicht unser Stil. Wir tragen Verantwortung für dieses Land und wir gehen einen sehr ernsthaften und seriösen Weg.") DETAIL SPD-WAND O-TON SPD-GENERALSEKRETÄR LARS KLINGBEIL ("Wir haben ja auch als SPD deutlich gemacht, dass wir wirklich diese Zukunftsinvestitionen jetzt brauchen. 50 Milliarden stehen im Raum. Das ist das, was wir gefordert haben, im Klimaschutz, in Bildung und Digitalisierung. Das muss eine Regierung ermöglichen. Darüber werden wir mit den anderen Parteien noch reden. Aber dass Deutschland modernisiert werden muss, dass wir bei den großen Zukunftsaufgaben vorankommen, das ist hoffentlich jedem klar. Und jetzt wird man in Gesprächen gucken, wie man das konkret hinbekommen kann.") JOURNALISTEN
- Embargoed: 11th October 2021 07:41
- Keywords: Bundestagswahl Klingbeil SPD
- Location: BERLIN
- City: BERLIN
- Country: Germany
- Topics: Europe,Government/Politics,Elections/Voting
- Reuters ID: LVA001EWHTG7N
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text:Die SPD sieht den Auftrag, eine Regierung zu bilden, klar bei Olaf Scholz. "Unser Regierungsanspruch gründet sich darauf, dass wir mit Abstand gestern stärkste Partei geworden sind, dass wir die stärkste Fraktion im Bundestag stellen, dass Olaf Scholz überzeugende Umfragewerte hat, die Menschen wollen ihn als Kanzler und auch der Schlussspurt, den wir hingelegt haben, zeigt ja, die Menschen wollen Olaf Scholz im Kanzleramt", sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil am Montagmorgen in Berlin im Reuters Interview. "Dass Armin Laschet Regierungsanspruch ableitet aus dem Wahlergebnis, das verwundert mich allerdings sehr, ich meine, der schwarze Balken geht tief in den Keller, Armin Laschet hat katastrophale persönliche Werte." Laschet sei jemand, "den die Menschen nicht als Kanzler wollen."
Die SPD ist dem vorläufigen amtlichen Endergebnis zufolge als stärkste Kraft aus der Bundestagswahl hervorgegangen. Sie kommt auf 25,7 (2017: 20,5) Prozent, wie der Bundeswahlleiter am Montag mitteilte. CDU/CSU erreichen 24,1 (2017: 32,9) Prozent. Die Grünen steigen mit 14,8 Prozent zur Nummer drei auf, gefolgt von der FDP mit 11,5 Prozent. Die AfD verliert und erringt 10,3 Prozent (2017: 12,7). Die Linkspartei erhält zwar nur 4,9 Prozent, zieht aber durch den Gewinn von drei Direktmandaten in den 20. Deutschen Bundestag ein. Bei mindestens drei Direktmandaten muss eine Partei die Fünf-Prozent-Hürde nicht überspringen, damit sie auch mit Listenkandidaten in den Bundestag einzieht.
Bei der Sitzverteilung kommt die SPD demnach auf 206 Sitze. Die Union aus CDU und CSU erhält 196 Sitze, die Grünen 118. Zudem werden die FDP mit 92 Sitzen und die AfD mit 83 Sitzen wieder in den Deutschen Bundestag einziehen. Die Linke erhält 39 Sitze. Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) erhält nach einer Sonderregel als Partei nationaler Minderheiten im Sinne des Bundeswahlgesetzes einen Sitz.
Es zeichnet sich nun ein Machtkampf um die Regierungsbildung ab: Sowohl SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz als auch sein Konkurrent Armin Laschet für die Union beanspruchen das Kanzleramt für sich. Die Grünen und die FDP - die beide zulegten - finden sich nun in der Rolle als Königsmacher wieder: Beide zusammen können sowohl unter der Führung der SPD als auch der CDU/CSU eine Koalition schmieden. - Copyright Holder: REUTERS
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