- Title: Habeck hält GroKo-Neuauflage für nahezu ausgeschlossen
- Date: 27th September 2021
- Summary: CORONA POOL, BERLIN, 27.09.2021 PARTEIVORSITZENDE DER GRÜNEN, ANNALENA BAERBOCK UND ROBERT HABECK, KOMMEN ZUR PRESSEKONFERENZ, DIVERSE EINSTELLUNGEN TOTALE PRESSEKONFERENZ O-TON GRÜNEN-CO-VORSITZENDER ROBERT HABECK ("Es werden ja Gespräche geführt und die sind ernst zu nehmen. Und ernst zu nehmen heißt halt, dafür zu sorgen, dass die Regierung entsteht, die am entschlossensten ist entlang der Punkte, die wir genannt haben, andere sind denkbar, die größten Fortschritte zu erzielen. Wir werden sehen, was dabei rauskommt. Aber sicherlich und auch mit Blick auf die letzten Stunden, wo die Union ja gerade selber dabei ist, sich aus der Regierungsfähigkeit ein Stück weit zu verabschieden, gibt es eine gewisse Logik, die Gespräche mit SPD und FDP jetzt zu führen. Das heißt aber nicht, dass wir mit der Union nicht reden werden.") HABECK UND BAERBOCK IN DER PRESSEKONFERENZ O-TON GRÜNEN-CO-VORSITZENDE ANNALENA BAERBOCK ("Wir sitzen hier als beide Parteivorsitzende. Das haben wir vor Monaten genauso besprochen, dass wir, wenn der Wahlkampf vorbei ist, wir gemeinsam als Parteivorsitzende diese Sondierung führen und auch alle sonstigen Fragen bei uns selbstverständlich geklärt worden sind. Weil das gehört zu einer Verantwortung dazu, wenn man ein Land führen will.") HABECK UND BAERBOCK IN DER PRESSEKONFERENZ O-TON GRÜNEN-CO-VORSITZENDER ROBERT HABECK ("Klar, wir hätten uns auch eine Regierung mit der SPD und Grünen vorstellen können. Aber ist so nicht gekommen. Und nun müssen wir zusammen regieren. Da macht es ja Sinn, erst einmal darüber nachzudenken, ob diejenigen, die denkbar weit voneinander politisch entfernt sind, irgendwie zusammenkommen können? Eine Brücke finden, eine Gemeinsamkeit, gemeinsame Projekte, die man vielleicht gar nicht sieht, weil man immer nur auf das Trennende geschaut hat.") REPORTER O-TON GRÜNEN-CO-VORSITZENDER ROBERT HABECK ("Es könnte schlimmere Antworten für Deutschland geben, als dass etwas Neues entsteht in einer neuen Zeit. Es könnte ja auch geradezu eine Verführungskraft haben, Politik attraktiv zu machen. Ist eine harte Übung, mit vielen Zumutungen verbunden. Auch nochmal neu nachzudenken, wie Debatten, Wahlkämpfe in der Vergangenheit geführt wurden, wen man in der Vergangenheit schön doof fand und mit dem man jetzt vielleicht oder mit der man jetzt vielleicht über Jahre am Kabinettstisch sitzen muss. Und dann muss sich ja sofort die Einstellung ändern. Das Kabinett selber muss ja auch eine verschworene Gemeinschaft werden. Aber hey, es kann etwas Neues entstehen. Deutschland, hallo! Schlaft ihr noch? Es könnte was Neues entstehen. Es ist eigentlich eine coole Situation.") REPORTER, ZWEI EINSTELLUNGEN O-TON GRÜNEN-CO-VORSITZENDER ROBERT HABECK (AUF DIE FRAGE, OB ER EINE ERNEUTE GROSSE KOALITION FÜR MÖGLICH HÄLT) ("Ich glaube der erste, der dann steil geht es Markus Söder. Ich sehe das nicht. Außer alle stellen sich so doof an, dass am Ende wieder kein Dreierbündnis zustande kommen. Aber dann haben wir wirklich etwas falsch gemacht. Ansonsten halte ich das für nahezu ausgeschlossen.") BAERBOCK REDEND TOTALE PRESSEKONFERENZ
- Embargoed: 11th October 2021 14:45
- Keywords: Baerbock Bundestagswahl Grüne Habeck
- Location: BERLIN
- City: BERLIN
- Country: Germany
- Topics: Europe,Government/Politics,Elections/Voting
- Reuters ID: LVA001EWHTLQR
- Aspect Ratio: 16:9
- Story Text: Die Grünen hoffen nach der Bundestagswahl auf eine Ampel-Koalition unter Führung der SPD und zusammen mit der FDP.
"Es werden ja Gespräche geführt und die sind ernst zu nehmen. Und ernst zu nehmen heißt halt, dafür zu sorgen, dass die Regierung entsteht, die am entschlossensten ist entlang der Punkte, die wir genannt haben, andere sind denkbar, die größten Fortschritte zu erzielen. Wir werden sehen, was dabei rauskommt. Aber sicherlich und auch mit Blick auf die letzten Stunden, wo die Union ja gerade selber dabei ist, sich aus der Regierungsfähigkeit ein Stück weit zu verabschieden, gibt es eine gewisse Logik, die Gespräche mit SPD und FDP jetzt zu führen. Das heißt aber nicht, dass wir mit der Union nicht reden werden", sagte Co-Parteichef Robert Habeck in Berlin.
Eine Neuauflage der Großen Koalition hält er für nahezu ausgeschlossen. "Ich sehe das nicht. Außer alle stellen sich so doof an, dass am Ende wieder kein Dreierbündnis zustande kommen. Aber dann haben wir wirklich etwas falsch gemacht," sagte er.
Gemeinsamkeiten mit der FDP sieht Habeck bei Bürgerrechten und in Teilen der Innenpolitik. Als Beispiele nannte er Fragen der Einwanderung und des Fachkräftemangels. Probleme könnte es bei Finanzen, der Sozialpolitik sowie der Rolle des Staates und des Marktes geben.
"Es könnte schlimmere Antworten für Deutschland geben, als dass etwas Neues entsteht in einer neuen Zeit. Es könnte ja auch geradezu eine Verführungskraft haben, Politik attraktiv zu machen. Ist eine harte Übung, mit vielen Zumutungen verbunden. Auch nochmal neu nachzudenken, wie Debatten, Wahlkämpfe in der Vergangenheit geführt wurden, wen man in der Vergangenheit schön doof fand und mit dem man jetzt vielleicht oder mit der man jetzt vielleicht über Jahre am Kabinettstisch sitzen muss. Und dann muss sich ja sofort die Einstellung ändern. Das Kabinett selber muss ja auch eine verschworene Gemeinschaft werden. Aber hey, es kann etwas Neues entstehen. Deutschland, hallo! Schlaft ihr noch? Es könnte was Neues entstehen. Es ist eigentlich eine coole Situation", sagte Habeck.
Die SPD ist dem vorläufigen amtlichen Endergebnis zufolge als stärkste Kraft aus der Bundestagswahl hervorgegangen. Die Grünen kommen hinter der Union auf Platz drei - mit einem Rekordergebnis von 14,8 Prozent, aber weit entfernt von der angestrebten Führung der nächsten Regierung.
Habeck ist innerhalb seiner Partei durch das Bundestagswahlergebnis gestärkt. Er hat der CDU den Wahlkreis Flensburg-Schleswig abgenommen. Mit 28,1 Prozent landete er vor der CDU-Abgeordneten Petra Nicolaisen (23,4 Prozent). Habeck übertrumpfte das Zweitstimmen-Ergebnis der Grünen um 9,5 Prozentpunkte. Baerbock hatte dagegen in ihrem Wahlkreis in Potsdam etwas schlechter als ihre Partei abgeschnitten, das Direktmandat ging hier an SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz. Baerbock hat eingeräumt, mit vielen Fehlern zu Beginn des Wahlkampfs ein besseres Abschneiden verhindert zu haben. - Copyright Holder: REUTERS
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